Er soll vertrauliche Dokumente aus der päpstlichen Wohnung gestohlen haben, die später in den Medien landeten. Gabriele hat die Vorwürfe zugegeben, sich entschuldigt und den Papst um Vergebung gebeten. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu vier Jahre Haft. Er war im Mai festgenommen worden, hatte zwei Monate in Untersuchungshaft gesessen und wurde dann in Hausarrest entlassen.
Mit Gabriele steht ein Informatiker aus dem Staatssekretariat wegen Beihilfe vor Gericht. Er hatte sich im Zusammenhang mit einem Umschlag mit vertraulichen Papieren in Widersprüche verwickelt. Den Prozess führen drei unabhängige Richter. Wann das Gericht unter Vorsitz von Präsident Giuseppe Dalla Torre das Urteil spricht, ist offen. Acht vom Vatikan zugelassene Journalisten nehmen an der Verhandlung teil.
Seit Anfang des Jahres waren immer wieder brisante Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gesickert. Unter anderem ging es um Korruption, um undurchsichtige Geschäfte der wiederholt in Verruf geratenen IOR-Bank des Vatikans und um ein angebliches Mordkomplott gegen den Papst. Hinter der «Vatileaks»-Affäre werden interne Machtkämpfe vermutet.
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