Die schwierigen Beziehungen zur Regierung seien für das IKRK das Hauptproblem bei der Arbeit dort. Die Versorgung der Opfer bleibe schwierig, sagte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger in einem Interview mit der Schweizer Zeitung «Sonntag». «Die Regierung macht es uns unmöglich, unseren eigentlichen Auftrag zu erfüllen: Hilfe zu bringen für die Menschen, die in den Konfliktgebieten an der Grenze zu Thailand leben», sagte Kellenberger.
Im vergangenen Juni habe er «gegenüber dem Regime in Rangun klare Worte gebraucht wegen der Verhältnisse in den Gefängnissen und wegen der Tatsache, dass dem IKRK der Zugang zu diesen Gefängnissen verweigert wurde», sagte der IKRK-Präsident weiter. An den kritisierten Verhältnissen habe sich seither nichts verändert. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 2,4 Millionen Menschen Hilfe brauchen. Die birmanische Militärjunta gab die Opferzahl mit 133 000 Toten und Vermissten an. Bislang haben die Behörden ausländische Hilfe nur beschränkt ins Land gelassen.
IKRK-Chef: Militärregime macht Hilfeleistung unmöglich
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) richtet schwere Vorwürfe an das Militärregime in Birma.