Renault müsse noch stärker auf das Geschäft in Ländern wie Brasilien und Russland setzen. Er hoffe zudem, bald eine Niederlassung in China ankündigen zu können. Ghosn fordert zur Verhinderung von Werksschließungen in Europa vor allem eine Deregulierung des Arbeitsmarktes.
Das Problem des Unternehmens seien weniger Überkapazitäten als ein Mangel an Wettbewerbsfähigkeit durch die Produktion in Frankreich, sagte er in einem Interview der französischen Tageszeitung "Le Figaro" (Donnerstag). Die Arbeitskosten seien zu hoch und es gebe zu wenig Flexibilität. Dass Renault trotz der Absatzkrise noch profitabel arbeite, sei vor allem auf die Allianz mit Nissan sowie die Low-Cost- und Internationalisierungsstrategie zurückzuführen.
Im Gegensatz zum schwer angeschlagenen heimischen Rivalen PSA Peugeot Citroën verbuchte Renault im ersten Halbjahr 2012 einen Gewinn. Dank der Partnerschaft mit Nissan und der Marke Dacia stand unter dem Strich ein Plus von 746 Millionen Euro. PSA, bislang noch der zweitgrößte europäische Autobauer hinter Volkswagen, machte hingegen 819 Millionen Euro Verlust und hat angekündigt, 8000 Arbeitsplätze abzubauen und ein Werk zu schließen.
dpa - Bild: Joel Saget (afp)