Der UN-Sicherheitsrat hat dem neuen Syrien-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi seine Unterstützung zugesichert. Die Meinungsverschiedenheiten über das weitere Vorgehen blieben allerdings auch nach einer Sitzung am Mittwoch in New York bestehen.
Die Sitzung fand auf Initiative Deutschlands statt, das als eines von zehn nicht-ständigen Mitgliedern noch bis Ende September den Vorsitz führt. Geleitet wurde sie vom deutschen Außenminister Guido Westerwelle. Eigentlich sollte es darin um die Entwicklung des Arabischen Frühlings insgesamt gehen.
Dominiert wurde die Debatte jedoch vom Konflikt in Syrien. Westerwelle appellierte an die insgesamt 15 Mitglieder, eine "gemeinsame Antwort" zu finden, damit die Gewalt in Syrien beendet wird. Erforderlich sei jetzt ein "Prozess des politischen Übergangs". Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mahnte zu mehr gemeinsamen Anstrengungen. Weder von Russland noch von China gab es jedoch Zeichen, dass sie von ihrer bisherigen Haltung abweichen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow verlangte, auch die Gewalttaten der syrischen Opposition zu verurteilen. Die Forderung nach einer "bedingungslosen Kapitulation" der Assad-Regierung sei "unrealistisch". Chinas Außenminister Wang Jiechi mahnte ebenfalls, auf dem Weg einer politischen Lösung zu bleiben.
Demgegenüber machten mehrere westliche Außenminister aus ihrem Frust über die anhaltende Blockade keinen Hehl. US-Außenministerin Hillary Clinton forderte, die "Lähmung" des Sicherheitsrats endlich zu überwinden. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius sagte: "Es ist schockierend, dass der Sicherheitsrat bis heute nicht in der Lage ist, zu handeln." Der britische Ressortchef William Hague sagte, dafür gebe es keine Entschuldigung.
dpa/est - Bild: Emmanuel Dunand (afp)