In Frankreich hat die Zahl der Arbeitslosen die drei Millionen-Marke überschritten. Im August waren in der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft 3,011 Millionen Menschen auf Jobsuche, wie die Regierung am Mittwochabend mitteilte. Die Zahlen stiegen den 16. Monat in Folge.
Die Krise auf dem Arbeitsmarkt belastet mittlerweile auch den neuen sozialistischen Präsidenten François Hollande. Er steht unter Druck, möglichst schnell tiefgreifende Reformen des Arbeitsmarktes durchzuführen.
Rund vier Monate nach Amtsantritt sind Hollandes Popularitätswerte drastisch eingebrochen. 56 Prozent der Franzosen sind unzufrieden mit ihm und seiner Politik. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist allerdings nicht überraschend. Bereits Anfang des Monats hatte der zuständige Minister Michel Sapin angekündigt, dass im August die Marke von drei Millionen übertroffen wurde. Er nannte jedoch keine konkrete Zahl.
Hollande versicherte am Mittwoch, alles Mögliche zu tun, um die Beschäftigungssituation in Frankreich zu verbessern. Zugleich rechtfertigte sich der Staatspräsident. Die drei Millionen Arbeitslosen seien kein Ergebnis der vergangenen vier Monate. "Es ist eine Situation, die wir geerbt haben", sagte Hollande am Rande der UNO-Vollversammlung in New York.
dpa - Bild: Jacques Demarthon (afp)