Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat sich bei seiner letzten Rede vor der UN-Vollversammlung mit Angriffen auf den Westen und Israel weitgehend zurückgehalten. Anders als bei anderen öffentlichen Auftritten verzichtete Ahmadinedschad am Mittwoch in New York auf antisemitische oder antiwestliche Ausfälle oder die Leugnung des Holocausts.
Der iranische Präsident ging mit keinem Wort auf den Bürgerkrieg in Syrien ein. Der Iran ist Verbündeter von Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Die USA und Israel hatten die Rede Ahmadinedschads boykottiert.
Der iranische Präsident beklagte in seiner halbstündigen Rede den Zustand der Welt, die unter Hochrüstung, Arroganz und Armut leide. Verantwortlich machte er dafür jedoch nur allgemein "den Kapitalismus" oder "bestimmte Nationen". In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder mit Beschimpfungen für einen Eklat in der Vollversammlung geführt.
Über eine Übermilitarisierung der Welt sagte Ahmadinedschad : "Die ständige Bedrohung unserer großen Nation durch die unzivilisierten Zionisten sind ein klares Beispiel dieser bitteren Realität." Ahmadinedschad darf nach zwei Amtszeiten im kommenden Jahr nicht mehr bei der Präsidentenwahl antreten. Allerdings hat er nicht ausgeschlossen, 2017 noch einmal zu kandidieren.
"Ich glaube nicht, dass Muslime, Christen, Juden, Hindus, Buddhisten und andere irgendwelche Probleme miteinander haben oder sich feindlich gegenüberstehen. Sie können friedlich nebeneinander bestehen und in einer Atmosphäre von Frieden und Freundschaft leben. Sie alle sind der Sache der Gerechtigkeit, Reinheit und Liebe ergeben." Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad in der UN-Vollversammlung
Jemens Präsident Hadi: "Beleidigungskampagne" gegen Islam
Zuvor hatte Jemens Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi das islam-feindliche Mohammed-Video aus den USA kritisiert. "Es ist bedauerlich, dass es diese absichtliche Beleidigungskampagne gegen den Islam und Muslime gibt, um ihr Bild in der Welt zu beflecken", sagte Hadi am Mittwoch zum Auftakt des zweiten Tages der Generaldebatte in der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York.
"Und diese Menschen finden auch noch andere Menschen, die ihr Verhalten mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung rechtfertigen. Aber sie sollten wissen, dass es Grenzen für die freie Meinungsäußerung gibt, nämlich dann, wenn der Glaube von Nationen beschimpft wird."
dpa/mh - Bild: Stan Honda (afp)