Ägyptens Präsident Mohammed Mursi hat die USA zu einem Richtungswechsel in der Nahostpolitik aufgefordert.
Vor seiner Reise zur UN-Vollversammlung sagte das Staatsoberhaupt in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der «New York Times», wenn Washington Ägypten aufrufe, den Friedensvertrag mit Israel zu respektieren, müssten die USA wiederum eigene Versprechen einhalten und die Errichtung eines palästinensischen Staates zulassen.
Mursi, dessen politische Heimat die ägyptische Muslimbruderschaft ist, rief die USA zudem auf, die arabische Geschichte und Kultur zu respektieren - auch wenn diese mit westlichen Werten im Konflikt stünden.
Kritik des Weißen Hauses, er habe auf die gewalttätigen Proteste gegen den anti-islamischen Schmähfilm vor US-Botschaften zu spät reagiert, wies er zurück. Diese Art von Gewalt werde nicht geduldet, versicherte er. Es sei aber darum gegangen, «vernünftig» zu handeln, um weitere Ausschreitungen zu vermeiden. Gefahr für die Mitarbeiter der Botschaft in Kairo habe nie bestanden. In Ägypten hatten die blutigen und inzwischen weltweiten Proteste gegen den in den USA produzierten Film begonnen.
dpa fs - Bild: Khaled Desouki (afp)