Aus Protest gegen den islamfeindlichen Mohammed-Film aus den USA sind am Samstag in Dortmund 1500 Muslime friedlich durch die Innenstadt gezogen. Die Polizei hatte bis zu 1000 Teilnehmer erwartet.
Auf Plakaten hieß es: «Nein zu Gewalt, Ja zu Toleranz.» Die Muslime riefen immer wieder: «Respekt für alle Religionen. Stoppt den Film, stoppt den Spott!» In einem Flugblatt forderten sie ein Gesetz, das das Verspotten und Schmähen von heiligen Symbolen aller Religionen untersagt.
Einige Teilnehmer hielten während des Marsches Deutschlandfahnen hoch und zeigten Bilder, auf denen Muslime und Christen gemeinsam religiöse Schriften lesen. Männer und Frauen liefen in jeweils eigenen Demonstrationszügen. Zu der Kundgebung hatte eine muslimische Privatperson aufgerufen.
Es habe keinerlei Störungen gegeben, auch nicht von außen, sagte eine Polizeisprecherin. Bereits am Freitagabend hatten 600 Menschen in Münster friedlich gegen das Schmähvideo demonstriert. Drei Mitglieder der radikalislamischen Salafisten wurden dort nach Rücksprache mit Polizei und Veranstalter geduldet. Insgesamt waren in mehreren deutschen Städten 1600 Muslime am Freitag auf die Straße gegangen. An diesem Samstag war noch eine Veranstaltung in Karlsruhe geplant, am Sonntag in Bergisch Gladbach.
In der islamischen Welt hat das Video massive Proteste und eine Welle der Gewalt ausgelöst, die schon mehrere Menschen das Leben gekostet hat. Der Film «Unschuld der Muslime» stellt den islamischen Propheten Mohammed unter anderem als vertrottelten, lüsternen Bösewicht dar. Allein die Darstellung des Propheten als Mensch ist für strenggläubige Muslime anstößig.
Die muslimischen Gemeinden in Dortmund verzichteten auf einen eigenen Aufruf zur Demonstration. Ihr Sprecher Ahmad Aweimer sagte: «Wir sehen, dass die Bundesregierung und die Menschen in Deutschland den Schmähfilm ablehnen. Wir haben deshalb keinen Bedarf.» Sollte der Film allerdings öffentlich gezeigt werden, würden auch die Gemeinden reagieren. Gewalt sei aber kein Thema. «Wir lassen uns auf keinen Fall provozieren», sagte Aweimer der Deutschen Presse-Agentur.
dpa - Bild: Marcus Simaitis (afp)
Vorbildliches Verhalten der muslimischen Gemeinde. Durch den friedlichen Protest haben sie bewiesen dass durch gegenseitigen Respekt der Religionen Integration gelingen kann.
Ganz im Gegensatz zu den radikalen muslimischen Salafisten die am liebsten ganz Antwerpen in Schutt und Asche legen würden.