Die südkoreanische Marine gab am Freitag Warnschüsse ab, um mehrere nordkoreanische Fischerboote aus den von Südkorea beanspruchten Gewässern vor der Westküste des Landes zu vertreiben. Das teilte ein Offizier des Generalstabs der südkoreanischen Streitkräfte mit.
Es seien sechs Fischerboote gewesen, die nach den Schüssen wieder über die Grenzlinie nach Nordkorea zurückgekehrt seien. Nach südkoreanischen Angaben hatte es in den vergangenen Tagen wieder mehrere Fälle gegeben, in denen Fischerboote aus Nordkorea in Südkoreas Gewässer eingedrungen seien.
Nordkorea erkennt die sogenannte Nördliche Grenzlinie vor der Westküste nicht an. Diese Linie wurde zum Ende des Korea-Kriegs 1953 einseitig von einem UN-Kommando gezogen.
500 Tonnen Mehl
Eine christliche Hilfsorganisation lieferte unterdessen mit 20 Lastwagen 500 Tonnen Mehl über die schwer bewachte innerkoreanische Landesgrenze nach Nordkorea. Die Nahrungshilfe der Gruppe World Vision soll Kindern in Gebieten des weithin abgeschotteten Landes zugute kommen, die von verheerenden Sommerüberschwemmungen betroffen waren. Es sei die erste Sendung von Hilfsgütern, die in diesem Jahr über die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea gebracht worden sei, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul.
Weitere 500 Tonnen Mehl von der Hilfsorganisation Joint Together Society Korea würden derzeit mit einem Schiff nach Nordkorea gebracht. Bei schweren Unwettern in diesem Sommer waren in dem Land nach Berichten der Staatsmedien etwa 300 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 600 Menschen wurden demnach verletzt oder gelten als vermisst.
dpa/est