Das französische Satire-Blatt "Charlie Hebdo" ist wegen der Veröffentlichung provokanter Mohammed-Karikaturen angezeigt worden. Die "Syrische Organisation für die Freiheit" mit Sitz in Paris hat wegen Anstachelung zum Hass bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
Den Informationen zufolge ermittelt außerdem die Staatsanwaltschaft gegen unbekannte Hacker, die die Webseite von "Charlie Hebdo" am Mittwoch für etliche Stunden lahmgelegt hatten. Die Internetseite ist seit Donnerstagvormittag wieder online.
Die aktuelle Ausgabe mit teils derben islamkritischen Zeichnungen löste Angst vor neuen anti-westlichen Massenprotesten aus.
"Mohammed"-Darstellerin verklagt Regisseur
Eine Schauspielerin aus dem Mohammed-Schmäh-Video hat Klage gegen den mutmaßlichen Regisseur wegen Betruges eingereicht. Die Schauspielerin Cindy Lee Garcia erklärte, sie habe geglaubt, eine Rolle in einem Abenteuerfilm in der Wüste zu spielen. Von dem antimuslimischen Inhalt habe sie keine Ahnung gehabt. Auf den Drehbuchseiten sei der Name Mohammed gar nicht aufgetaucht.
Ihre Anwälte wollen nun eine einstweilige Verfügung gegen den Film erreichen. Die Frau verklagt auch You Tube und Google wegen der Verbreitung des Videos. Die Schauspielerin hatte in den vergangenen Tagen Morddrohungen erhalten. Der mutmaßliche Regisseur Nakoula ist bereits von der Polizei verhört worden. Er ist inzwischen gemeinsam mit seiner Familie untergetaucht.
dpa/est - Bild: Fred Dufour (afp)
Satire darf nicht unterdrückt und sollte weder von der Politik noch von der Justiz beurteilt werden, sondern alleine vom Publikum. Provokation ist außerdem nur dann eine Provokation, wenn man sich provoziert fühlen will!