Die Internationale Gemeinschaft müsse dem Regime deutlicher als bisher damit drohen, dass sich die Täter hinter solchen Angriffen vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müssten, forderte die Amnesty International am Mittwoch.
"Solche wahllosen Angriffe verletzen die fundamentalen Vorschriften internationalen Menschenrechtes, weil sie nicht zwischen militärischen und zivilen Objekten unterscheiden", erklärte Donatella Rovera von der Menschenrechtsorganisation.
Streitkräfte der Regierung bombardierten mittlerweile "routinemäßig" Kleinstädte und Dörfer in Gebieten, in denen sie von der Opposition zurückgedrängt worden seien, berichtete Rovera, die kürzlich von einem Besuch im Norden Syriens zurückgekehrt ist. Angriffe kämen aus der Luft und am Boden. Die benutzen Waffen könnten nicht zielgenau ausgerichtet werden, deshalb träfen sie vor allem Zivilisten. Dessen seien sich die Angreifer bewusst.
Amnesty berichtete von zahlreichen Fällen, in denen Kinder und Erwachsene getötet wurden, während sie zum Beispiel für Brot anstanden oder bei anderen Menschenansammlungen, etwa Hochzeitsfeiern, waren. Auch spielende Kinder und flüchtende Menschen seien getötet worden. Allein bei den von Amnesty in der ersten Hälfte des Septembers im Norden Syriens beobachteten Angriffen seien insgesamt 166 Zivilisten umgekommen, darunter 48 Kinder. Hunderte Menschen seien bei Attacken auf die rund 26 Orte verletzt worden.
dpa/wb - Bild: Marco Longari (afp)