Nach Polizeiangaben haben sich am Montagmorgen mehr als 300 Demonstranten in der afghanischen Hauptstadt Kabul versammelt und antiamerikanische Parolen gerufen. Die Lage eskalierte, als junge Männer Müllcontainer und Geschäfte in Brand setzten. Den Angaben zufolge ging auch ein Polizeiauto in Flammen auf. Etwa 50 Sicherheitskräfte wurden durch Steinwürfe leicht verletzt. Aus der Menge fielen außerdem Schüsse auf die Polizei.
Auch in Saudi-Arabien hat es trotz eines offiziellen Demonstrationsverbots kleinere Aktionen gegen das Mohammed-Video gegeben. Teilnehmer der Protestaktionen in der Stadt Buraida haben Videoaufnahmen von Kundgebungen veröffentlicht, die am vergangenen Wochenende stattgefunden haben sollen. Demonstranten skandieren darin anti-amerikanische und antichristliche Parolen.
In der pakistanischen Hafenstadt Karachi protestierten am Sonntag mehrere hundert Islamisten vor dem US-Konsulat gegen das Video. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die die Demonstranten mit Tränengas und Wasserwerfern daran hinderte, in das schwer bewachte Konsulat einzudringen.
Der Führer der radikalen libanesischen Schiiten-Bewegung Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat im Fernsehen zu Demonstrationen gegen das in den USA produzierte Video aufgerufen. Bei den Unruhen war am Freitag im Norden des Libanon ein Mensch umgekommen.
dpa/sh - Bild: Massoud Hossaini (afp)