Die anti-westliche Gewalt radikaler Muslime wegen eines islamfeindlichen Internetvideos hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Angriffe auf Botschaften in mehreren islamischen Ländern und forderte die Regierungen der betroffenen Staaten auf, ausländische Vertretungen effizient zu schützen.
In den arabischen Ländern kehrte am Samstag zunächst wieder Ruhe ein. Ägyptische Sicherheitskräfte räumten den zentralen Kairoer Tahrir-Platz und die Straßen zur nahe liegenden US-Botschaft, wo seit Tagen protestiert wurde. In Ägypten hatten die inzwischen weltweiten Proteste am Dienstag mit einem Sturm auf die US-Vertretung begonnen.
Neue Proteste
Andernorts flammten neue Proteste auf. In Sydney setzte die Polizei am Samstag Tränengas gegen Hunderte demonstrierende Muslime ein, die zum US-Konsulat ziehen wollten. Es habe Verletzte gegeben, berichtete der Fernsehsender ABC. Teilnehmer trugen schwarze Dschihad-Fahnen sowie Transparente mit der Aufschrift: "Enthauptet all jene, die den Propheten beleidigen." Auch Parolen gegen Kopten waren zu hören. Malaysia und andere Staaten verschärften derweil die Sicherheitsvorkehrungen besonders vor US-Institutionen.
Zum muslimischen Wochenende hatten die Demonstrationen gegen den Film ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Nach den Freitagsgebeten war es in islamischen Ländern von Indonesien bis Tunesien zu gewaltsamen Protesten gegen den Film gekommen. Vor allem US-Botschaften, aber auch die deutsche und die britische Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum wurden attackiert. In Tunis, Tripoli und Khartum wurden mehrere Menschen getötet.
Ägyptische Zeitungen begrüßten die Demonstrationen, verurteilten aber die Gewaltexzesse. Die unabhängige Kairoer Tageszeitung "Al-Shorouk" bedauerte auf dem Titel ihrer Samstagsausgabe, dass der Zorn den Verstand besiegt habe.
dpa/wb - Bild: Greg Wood (afp)
Das Video über Mohamed ist eine Satire, genauso wie das Theaterstück "Corpus Christi", wo Jesus als Homosexueller bezeichnet wird - oder das Video "Like A Prayer" von Madonna, dass Jesus verschmäht. Das ist vielleicht widerlich, gehört aber zur Meinungsfreiheit. Aber es ist kein Grund zum Mord an unschuldigen Menschen. Da sieht man wie lächerlich diese Islamisten sind.