Die 12 Toten waren vor zwei Jahren in zwei Sammelgräbern im der benachbarten Gemeinde Dobronin entdeckt worden. Am 19. Mai 1945, wenige Tage nach Kriegsende, hatte dort eine tschechische "Revolutionsgarde" deutsche Dorfbewohner misshandelt und erschlagen.
Die Polizei ermittelt seitdem wegen Mordes. Die Untersuchungen stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Einzelheiten sind nicht bekannt, weil die Staatsanwaltschaft in Brünn (Brno) eine Informationssperre verhängt hat. Die mutmaßlich an den Morden beteiligten Männer sind in der Zwischenzeit verstorben.
Es gehe darum, eine dunkle Stelle der Geschichte aufzuarbeiten, meint der Filmemacher David Vondracek. Er hat sich intensiv mit dem tschechischen Tabuthema der Vertreibung und mit den Morden in Dobronin beschäftigt. "Es ist ein wichtiger Mosaikstein in der Beschreibung der Atmosphäre, die hier unmittelbar nach Kriegsende geherrscht hat", sagte Vondracek der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Nach Erkenntnissen der Deutsch-Tschechischen Historikerkommission starben 23. 000 bis 40.000 Angehörige der deutschen Minderheit bei der Vertreibung aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg.
dpa