Im Nachmittagshandel stand der Euro bei 1,2892 Dollar und damit nur knapp unter dem Vier-Monats-Hoch vom Vortag bei 1,2936 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2910 (Mittwoch: 1,2896) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7746 (0,7754) Euro.
Der Euro habe auch am Tag eins nach der Zustimmung des Bundesverfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm ESM von der Entscheidung des obersten deutschen Gerichts profitieren können, hieß es in einer Einschätzung der Privatbank HSBC Trinkaus. Zudem begründeten Händler den starken Euro mit dem Wahlausgang in den Niederlanden. Mit den Konservativ-Liberalen und den Sozialdemokraten liegen zwei pro-europäische Parteien vorne und können eine stabile Regierung bilden.
Das Augenmerk der Anleger richtet sich aber immer stärker auf wichtige geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank am Abend. "Vergesst Karlsruhe, in Washington spielt die Musik", kommentierte Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann die Stimmung am Devisenmarkt. Nach zuletzt enttäuschenden Arbeitsmarktdaten rechnen zahlreiche Volkswirte mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik in den USA. Als eine denkbare Maßnahme zur Ankurbelung der amerikanischen Wirtschaft könnte Notenbankpräsident Ben Bernanke ein neues Kaufprogramm für Anleihen ankündigen. Das dürfte den Dollar belasten und im Gegenzug dem Euro neuen Auftrieb verleihen.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80145 (0,80170) britische Pfund, 100,24 (100,45) japanische Yen und 1,2130 (1,2083) Schweizer Franken festgelegt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1733,25 (Vortag: 1737,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 42.370,00 Euro (42.830,00) Euro.
dpa - Archivbild: Philippe Huguen (afp)