Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Bereitschaft zu weiteren Anleihekäufen bekräftigt. Der EZB-Rat hatte vor einer Woche den Weg für notfalls unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten wie Spanien und Italien freigemacht.
Im Rahmen des Kaufprogramms könnte die EZB Bonds mit kürzerer Laufzeit von einem bis drei Jahren kaufen, um die Zinslast für angeschlagene Euro-Schwergewichte wie Spanien und Italien zu drücken. Die Notenbank hatte bereits in der Vergangenheit gelegentlich Papiere aus Krisenländern erworben, allerdings nur in begrenztem Umfang.
Die Währungshüter betonten in dem Monatsbericht erneut, Bedingung für ein Einschreiten der Notenbank sei, dass die betreffenden Staaten zuvor einen Hilfsantrag beim Euro-Rettungsfonds EFSF/ESM stellen würden. Damit wären Hilfen an politische Auflagen gebunden. Zudem gebe es auch im Falle eines Hilfsantrags beim Rettungsfonds keinen Automatismus - die EZB entscheide unabhängig.
Die Regierungen müssten «Haushaltskonsolidierung, Strukturreformen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung europäischer Institutionen mit großer Entschlossenheit vorantreiben», forderte die EZB.
dpa/est