Die Zahl der Todesfälle von Kindern hat sich in den vergangenen 20 Jahren weltweit fast halbiert. Starben 1990 noch mehr als zwölf Millionen Kinder unter fünf Jahren, waren es 2011 6,9 Millionen. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Kinderhilfswerk Unicef mit anderen UN-Organisationen in New York veröffentlicht hat.
Die weltweite Kindersterblichkeit ist den Angaben zufolge von 87 Todesfällen auf 1000 Lebendgeburten (1990) auf 51 im Jahr 2011 gesunken, was einem Rückgang von 41 Prozent entspricht.
Die Fortschritte sind ungleich verteilt. Das höchste Risiko tragen die ärmsten Kinder und Kleinkinder. Häufigste Todesursache von Kindern unter fünf Jahren sind Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt. 40 Prozent der Todesfälle geschahen in den ersten 28 Lebenstagen. 2011 überlebten rund drei Millionen Babys diesen Zeitraum nicht.
Das Risiko für Kinder, an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten zu sterben, ist besonders hoch in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara und in Südasien. In Sierra Leone, dem Land mit der höchsten Kindersterblichkeit, erlebten im vergangenen Jahr bezogen auf 1000 Lebendgeburten 185 Kinder ihren fünften Geburtstag nicht.
Weltweit starben im vergangenen Jahr nach Unicef-Berechnungen jeden Tag rund 19.000 Kinder unter fünf Jahren. Das sind 14.000 weniger als 1990. Die Fortschritte im Kampf gegen die Kindersterblichkeit führt Unicef vor allem auf die Impfaktionen sowie allgemein verbesserte Hygiene und Trinkwasserversorgung zurück. Zudem konnten die Überlebenschancen etwa durch imprägnierte Moskitonetze zur Vorbeugung von Malaria oder die Ausbildung von Hebammen deutlich verbessert werden.
dpa/est