Einen Monat nach dem Beginn der blutigen Ausschreitungen in der südafrikanischen Marikana-Platinmine weiten sich die Unruhen im Bergbausektor immer weiter aus. Am Mittwoch kündigte der weltweit größte Produzent Anglo American Platinum (Amplats) an, dass sämtliche Operationen in seiner Mine in der Stadt Rustenburg vorübergehend eingestellt würden.
Offenbar wurden Angestellte der Mine zuvor von streikenden Kollegen eingeschüchtert, um sie an der Rückkehr zum Arbeitsplatz zu hindern. "Die Stilllegung wird so lange fortgesetzt, bis die Arbeit sicher wieder aufgenommen werden kann", sagte der Chef des Konzerns, Chris Griffith.
Auch in der Marikana-Platinmine, in der im vergangenen Monat bei schweren Ausschreitungen 44 Menschen ums Leben gekommen waren, und in der KDC-Goldmine der Firma Gold Fields in einem Vorort von Johannesburg waren weiterhin Zehntausende Kumpel im Ausstand. Sie fordern höhere Löhne. Offenbar werden immer wieder Kumpel von militanten Kollegen unter Gewaltandrohung daran gehindert, ihre Arbeit wieder aufzunehmen.
Am Morgen war in der Nähe des Marikana-Bergwerks eine Leiche gefunden worden. Der Mann wurde offenbar mit einer Hacke getötet. Einzelheiten zur Identität des Opfers wurden zunächst nicht bekannt. "Wir warten darauf, dass die Polizei Angaben zur Identität macht", sagte Sue Vey, eine Sprecherin des Betreibers Lonmin, der Nachrichtenagentur dpa.
dpa - Bild: Alexander Joe (afp)