Nur zwei Tage nach seiner Wahl zum neuen somalischen Präsidenten ist Hassan Sheikh Mahmud am Mittwoch knapp einem Attentat entgangen. Vor einem Hotel in der Hauptstadt Mogadischu, in dem das frisch vereidigte Staatsoberhaupt zusammen mit dem kenianischen Außenminister Sam Ongeri an einem Treffen zur Sicherheitslage in dem Krisenland teilnahm, explodierte eine Bombe.
Während neun Menschen laut Augenzeugen ums Leben kamen, blieben die beiden Politiker nach Polizeiangaben unverletzt. Unter den Todesopfern sollen neben dem Attentäter mindestens fünf somalische Soldaten und zwei Mitglieder der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AMISOM) sein. Offenbar konnten Sicherheitskräfte einen zweiten Täter daran hindern, eine weitere Bombe zu zünden.
Die radikalislamische Al-Schabaab-Miliz bekannte sich zu der Tat und erklärte, Ziel der Attacke sei sowohl Mahmud als auch die Delegation aus Kenia gewesen. Die Gruppe will in Somalia einen Gottesstaat auf Grundlage der Scharia errichten. Im vergangenen Jahr war sie von Truppen der Übergangsregierung und der AMISOM aus der Hauptstadt vertrieben worden, verübt dort aber immer wieder Attentate.
Der 56-jährige Mahmud, ein Akademiker und moderater Islamist, war am Montag vom neuen somalischen Parlament überraschend zum Präsidenten gewählt worden. Es gibt Hoffnung, dass der Universitätsdekan die jahrzehntelange Korruption und Misswirtschaft in dem Krisenland am Horn von Afrika beenden kann. In Somalia gab es seit dem Sturz von Diktator Siad Barre im Jahr 1991 keine funktionierende Zentralregierung mehr.
dpa - Bild: Simon Maina (afp)