Die siebenjährige Tochter der in Frankreich ermordeten britischen Familie ist aus dem Koma erwacht. Das sagte der Staatsanwalt. Die Ärzte hatten das Mädchen zuvor in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. Es war bei dem Mordanschlag schwer verletzt worden.
Die Siebenjährige solle äußerst vorsichtig über den Vierfachmord nahe Annecy in den französischen Alpen befragt werden. Allerdings sei noch völlig unklar, wann sie vernommen werden kann. Das könne noch Tage dauern. Die vierjährige Tochter, die den Anschlag ebenfalls überlebt hat, wurde nach England gebracht.
Gegenwärtig versucht die Polizei, über die Familie der Opfer Linie in die Ermittlungen zu bringen. Die Spurensicherung der britischen Polizei nahm das millionschwere Fachwerkhaus der Familie im idyllischen und von betuchter Klientel bewohnten Örtchen Claygate im Wochenende haarklein auseinander.
"Wir wollen so viel wie möglich über die Familie herausfinden", sagte Eric Millaud von der französischen Staatsanwaltschaft. E-Mails wurden gesichtet, Kontobewegungen studiert, Rechnungen bewertet: Die Polizei versucht, über den Alltag der Opfer ein Motiv herauszuarbeiten. Möglicherweise führt der Beruf des Mannes zum Ziel. Er war als freiberuflicher Ingenieur für Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche tätig.
Die "Sunday Times" schrieb am Sonntag unter Berufung auf französische Polizeikreise, die Ermittler gingen anhand von Schmauchspuren und ballistischen Untersuchungen von mindestens zwei Tätern aus. Offiziell fahndet die Polizei nach einem grünen Allradfahrzeug und einem Motorradfahrer. Beide wurden von Zeugen in der Nähe des Tatortes gesehen.
dpa/sh - Bild: Justin Tallis (afp)