Wenn das Europaparlament und die EU-Länder zustimmen, steigt die Hilfe aus Europa damit auf 200 Millionen Euro. Das entspricht nach Angaben der Kommission rund der Hälfte der internationalen Hilfsgelder.
"Seit Monaten verschlechtert sich die Situation in Syrien nun", sagte Georgiewa. "Die internationale Gemeinschaft hat sich bisher nicht auf politische Schritte einigen können." Dies dürfe aber keine Entschuldigung sein, bei der humanitären Hilfe weniger zu tun.
Die zusätzlichen Hilfsgelder sollen mehr als 1,5 Millionen Menschen in Syrien zugutekommen sowie einem Großteil der knapp 200.000 Menschen, die aus dem Land nach Jordanien, Libanon, Irak und in die Türkei geflohen sind. Auch palästinensische und irakische Flüchtlinge in Syrien sollen davon profitieren.
Assad stellt Erleichterungen für Nothelfer in Aussicht
Syriens Machthaber Baschar al-Assad Präsident hat Erleichterungen für die Arbeit von Helfern des Internationalen Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds zur Versorgung Tausender von Notleidenden in Aussicht gestellt. Assad habe zugestimmt, dass es nötig sei, die humanitäre Hilfe in Syrien dringend zu verstärken, erklärte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, am Freitag in Genf.
Maurer war zuvor bei einem dreitägigen Arbeitsbesuch in Syrien auch von Assad empfangen worden. Der syrische Präsident habe zugestimmt, die Lieferung von Hilfsgütern zu erleichtern, teilte Maurer mit. Er wolle zudem den Wunsch des IKRK nach Zugang zu Zehntausenden Menschen prüfen, die in den vergangenen Monaten von den Sicherheitskräften eingesperrt wurden.
Maurer sagte, bei Besuchen in ländlichen Regionen rings um Damaskus hätten ihn das Leid vieler Menschen und das Ausmaß der Zerstörungen geschockt. "Wegen fehlender medizinischer Hilfe sterben täglich Männer, Frauen und Kinder, die eigentlich gerettet werden könnten."
Es müsse sich nun zeigen, ob die syrische Regierung diese "positiven Verpflichtungen" auch tatsächlich umsetzt. "Jeder Tag, der verstreicht, bringt mehr Opfer und menschliches Leid. Ich werde persönlich genau darauf achten, wie die Ergebnisse unserer Gespräch vor Ort umgesetzt werden", betonte Maurer. Das IKRK hatte zuvor geklagt, dass Helfer in vielen Teilen des Landes wegen der immer schwereren Kämpfe nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt arbeiten können.
Fünf Tote bei Bombenanschlag in Damaskus
Bei einer Bombenexplosion sind in Damaskus am Freitag mindestens fünf Regierungssoldaten getötet worden. Sechs weitere Uniformierte wurden bei dem Anschlag auf ihre Patrouille im Bezirk Rukaneldin verletzt, berichteten die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London.
Das staatliche syrische Fernsehen bestätigte, dass fünf Soldaten ums Leben kamen, als die Bombe vor einer Moschee in Rukaneldin explodierte. Der Sprengsatz war an einem Motorrad angebracht. Das Staatsfernsehen sprach von einer "Terrorattacke".
dpa - Archivbild: Ali Ali (epa)