Diesmal fährt die Europäische Zentralbank schweres Geschütz auf: Die EZB will Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten wie Spanien, Italien oder Portugal aufkaufen - und zwar unbegrenzt. Allein die Ankündigung von EZB-Chef Draghi hat an den Märkten bereits für gute Stimmung gesorgt.
Nach der Entscheidung sanken die Kreditzinsen für Spanien, Italien und Portugal. In Japan verbuchte der Nikkei-Index ein Plus von zwei Prozent. EU-Kommission und Internationaler Währungsfonds begrüßten die Entscheidung der EZB als Beitrag zur langfristigen Stabilisierung des Euro.
16 Euroländer, darunter Belgien, hatten der Entscheidung zugestimmt, nur die deutsche Bundesbank war im EZB-Rat gegen die Maßnahme. Die Zentralbank gehe zu weit und entferne sich von ihrem Auftrag, so die Kritik aus Berlin.
Im Gegenzug für die Hilfen der Europäischen Zentralbank müssen die Krisenländer unter den Rettungsschirm schlüpfen und damit harten Strukturreformen zustimmen. Die starke Waffe ist jetzt da, sagen Experten. Nun müssten die Krisenstaaten den ersten Schritt machen und den Waffenschrank öffnen.
alk/jp - Bild: Spencer Platt (afp)