Im Flüchtlingsdrama an der ägyptisch-israelischen Grenze hat Israel teilweise nachgegeben. Israel nimmt drei der seit einer Woche an der Grenze zu Ägypten festsitzenden Eritreer auf. Die anderen 18 müssen auf den Sinai zurück. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag mit.
Einreisen dürfen demnach zwei Frauen und ein 14-jähriges Kind. Die Männer der Gruppe sollten nach Ägypten zurückkehren, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Zuvor hatten die Vereinten Nationen Israel aufgefordert, alle 21 Eritreer aufzunehmen.
Der Sinai gilt als extrem gefährlich für Flüchtlinge. Israel versucht zurzeit, mehrere Zehntausend illegale Einwanderer aus Afrika in deren Heimatländer abzuschieben und neue Flüchtlinge an der Grenze abzufangen. Die Eritreer hatten vor einer Woche den ägyptischen Grenzzaun auf dem Sinai überwunden, waren jedoch an der neuen israelischen Sperranlage gescheitert. Seither saßen sie ohne Schatten in der sengenden Wüstensonne fest. Das israelische Militär versorgte sie nach eigenen Angaben mit Wasser und Lebensmitteln.
William Tall, Vertreter in Israel des UN-Flüchtlingskommissars, hatte zuvor betont, Israel sei nach der Flüchtlingskonvention verpflichtet, alle 21 Menschen einreisen zu lassen, um ihre Asylgesuche zu prüfen. Sie auf den Sinai zurückzuschicken, sei unverantwortlich. Flüchtlinge seien auf dem Sinai wiederholt Folter und anderen Formen von Gewalt ausgesetzt gewesen.
dpa - Bild: Menahem Kahana (afp)