Im Kampf gegen kriminelle Drogenbanden schickt die französische Regierung 205 zusätzliche Sicherheitskräfte in die Hafenstadt Marseille. Die Polizisten und Gendarmen sollten helfen, die aktuelle Mordserie unter rivalisierenden Banden zu beenden, teilte Premierminister Jean-Marc Ayrault am Donnerstagabend nach einem Krisentreffen mit.
Ayrault erklärte, das Schicksal Marseilles sei eine Frage von nationaler Bedeutung. Die Mittelmeer-Metropole bereitet sich darauf vor, im kommenden Jahr als Europäische Kulturhauptstadt Tausende Touristen zu empfangen.
Der Regierungschef kündigte auch Schritte an, die bessere Zukunftsaussichten für junge Menschen aus den Vorstädten von Marseille schaffen sollen. Allein seit Jahresbeginn starben in Marseille 14 Menschen bei Abrechnungen im Drogenmilieu, die nähere Umgebung mit eingerechnet sind sogar schon 19 Opfer zu beklagen. Zuletzt wurde ein 25-Jähriger beim Halt an einer roten Ampel mit einer Kalaschnikow erschossen. Er saß mit seiner Freundin im Auto.
dpa - Bild: Gerard Julien (afp, 3.9.)