Die Vorbereitungen für den Klimagipfel Ende November in Doha in Katar kommen nach Angaben der Chefin des UN-Klimasekretariats besser als erwartet voran. «Wir haben fruchtbaren Boden für eine erfolgreiche Konferenz in Doha gelegt», sagte Christiana Figueres am Mittwoch zum Abschluss des informellen Treffens mit Vertretern aus 177 Ländern in Bangkok.
Angesichts sich häufender Berichte über Eisschmelze und andere Folgen der Klimaveränderung sieht der EU-Unterhändler Artur Runge-Metzger wachsende Bereitschaft zur Kooperation.
Die Experten näherten sich etwa in der Frage an, ob die nächste Phase des Kyoto-Klimaschutzprotokolls mit neuen Zielen zur Reduzierung der CO2-Emissionen fünf oder acht Jahre dauern soll, sagte Runge-Metzger. Die Entscheidung dazu fällen aber erst die Minister in Doha.
Runge-Metzger schloss praktisch aus, dass die EU bis dahin ihr Ziel, die Emissionen bis 2020 um 20 Prozent unter das Niveau von 1990 zu bringen, erhöht. Die EU habe zwar 30 Prozent Reduzierung in Aussicht gestellt, aber nur, wenn andere Industrieländer mitzögen. Da die Doha-Konferenz aber kurz nach den US-Wahlen stattfinde, sei etwa von den USA keine Bewegung zu erwarten.
Unklar ist weiter, ob Länder wie Russland, die in der ersten Phase des Kyoto-Protokolls mehr CO2-Reduktionen erreichten als verlangt, diese Leistung in der zweiten Phase angerechnet bekommen oder sich zu neuen ehrgeizigen Zielen verpflichten müssen. Die erste Phase des Protokolls läuft Ende des Jahres aus. In der Frage, wie Tropenländer für den Schutz ihrer Wälder belohnt werden (REDD,) habe es keine Fortschritte gegeben, sagte der US-Unterhändler Jonathan Pershing.
Meena Raman vom Aktivistennetzwerk «Third World Network» zeigte sich schwer enttäuscht, dass die Industrieländer keine neuen ehrgeizigen Klimaschutzziele vorlegten. Das hatten Teilnehmer allerdings von Anfang an ausgeschlossen. Bangkok war eine technische Vorbereitungskonferenz für Doha. Um wie viel Prozent die im Kyoto-Protokoll engagierten Länder ihre Emissionen ab nächstem Jahr senken, wird erst bei dem Ministertreffen in Doha entschieden.
dpa/wb - Archivbild: Alejandor Bolivar (afp)