Angesichts der weltweit stark gestiegenen Preise für Mais, Weizen und auch Soja haben führende UN-Organisationen zu einem raschen und koordinierten Handeln aufgerufen. Die derzeitige Lage auf den Nahrungsmittelmärkten schüre die Angst vor einer neuen Krise bei den Preisen wie in den Jahren 2007 und 2008.
"Das kann aber vermieden werden: Wir müssen dringend handeln und sicherstellen, dass aus solchen Preis-Schocks keine Katastrophen werden, unter denen Dutzende von Millionen Menschen in den nächsten Monaten zu leiden hätten", fordert die gemeinsame Erklärung der für Nahrung, Nahrungsmittelhilfe und Landwirtschaft zuständigen UN-Organisationen FAO, Ifad und WFP.
"Wir stehen heute besser da als vor fünf Jahren, um auf diese Herausforderungen zu antworten", stellt die am Dienstag in Rom veröffentlichte Erklärung fest. "Wir haben eine neue Politik und neue Instrumente entwickelt."
Es gehe in einer Doppelstrategie darum, zum einen sofort das Problem der steigenden Preise mancher Lebensmittel anzugehen. Langfristig müsse ein nachhaltiger Weg gefunden werden, Nahrung in Zeiten der steigenden Bevölkerungszahl und Nachfrage sowie des Klimawandels zu produzieren, zu vermarkten und zu verbrauchen.
Als Antwort auf hohe Nahrungsmittelpreise sei es auch wichtig, bestimmte Dinge zu unterlassen, halten FAO, Ifad und das World Food Programme fest: "Vor allem müssen Länder Panikkäufe vermeiden und von Exportbeschränkungen Abstand nehmen. Diese helfen zwar vorübergehend manchen Verbrauchern daheim, sind aber allgemein nicht wirksam und machen das Leben für alle anderen schwierig."
Die Herausforderung bestehe darin, die Gefahren an der Preisfront zu verringern und zu verteilen. Das gelinge am besten, wenn man in armen, von Importen abhängigen Ländern eine nachhaltige Nahrungsproduktion unterstütze. Die Politik müsse die Warnung der Ernährungsorganisationen ernst nehmen und so rasch wie möglich ein Krisentreffen einberufen, damit die drohende Nahrungsmittelpreiskrise nicht Realität werde, erklärte Marita Wiggerthale von der Oxfam-Hilfsorganisation.
Nur die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder hätten die Macht, die vielfältigen "Krisentreiber" anzugehen. Dazu zählte Wiggerthale die Spekulation mit Nahrungsmitteln, eine schlechte Biospritpolitik und fehlenden Investitionen in kleinbäuerliche und ökologische Landwirtschaft.
dpa - Archivbild: John Moore (afp)