Wikileaks-Gründer Julian Assange erhält Asyl in Ecuador. Außenminister Ricardo Patiño erklärte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Quito, die Entscheidung sei getroffen worden, um Assanges Leben vor Verfolgungsrisiken in den USA zu schützen.
Assange lebt seit Mitte Juni in der ecuatorianischen Botschaft in London. Großbritannien will den 41-jährigen Australier Assange an Schweden ausliefern. Dort wird ihm vorgeworfen, im Sommer 2010 zwei Frauen sexuell belästigt und in einem Fall vergewaltigt zu haben.
Assange bestreitet dies. Er befürchtet, dass einem Verhör in Schweden die Auslieferung in die USA folgen könnte. Seine Plattform Wikileaks hatte Tausende Depeschen öffentlich gemacht, die die Rolle der USA in verschiedenen internationalen Konflikten, unter anderem in Afghanistan und im Irak, öffentlich machen.
Die britische Regierung hatte zwischenzeitlich gedroht, notfalls die Botschaft Ecuadors zu stürmen, um eine Ausreise Assanges zu verhindern. Inzwischen heißt es aus dem britischen Außenministerium, man setze auf eine Verhandlungslösung. In Stockholm hat die schwedische Regierung den Botschafter Ecuadors einberufen, um die Entscheidung des südamerikanischen Landes zu erklären.
dpa/okr - Bild: Leon Neal (afp)