«Die Beimischungspflicht, die die rot-grüne Regierung eingeführt hatte, führt dazu, dass Menschen zu wenig Nahrung haben. Deshalb sollte man E10 jetzt aussetzen», sagte FDP-Minister Niebel heute dem Sender n-tv. Gerade bei steigenden Lebensmittelpreisen könne Biosprit zu stärkerem Hunger in der Welt beitragen.
Ziel der Forschung sollte es sein, die Feldfrüchte für die Nahrungsgewinnung zu erhalten und die Restprodukte für die Biosprit-Produktion zu nutzen. Hier müsse man zu cleveren Ergebnissen kommen. Solange man die nicht habe, müsse man sich erst mal um die Ernährung der Menschen kümmern, sagte der Minister.
Den Sprit mit einem zehnprozentigen Ethanolanteil gibt es seit 2011 in Deutschland, er war von Union und FDP selbst auf den Weg gebracht worden. Zuvor hatte es E5 mit fünf Prozent Ethanol gegeben. Das für den Biosprit zuständige Bundesumweltministerium wolle die Äußerungen Niebels nicht kommentieren.
Die Biospritbranche wies die Ansicht zurück, Pflanzensprit verschärfe Hungerkrisen. Ihr Geschäftsführer sagte, ein Verbot von E10 wäre nichts anderes als Symbolpolitik, von der deutschen Getreideernte sei im vergangenen Jahr etwa vier Prozent in die Bioethanolproduktion gegangen, ein E10-Verbot bliebe ohne Auswirkungen auf die Ernährungssituation in Entwicklungsländern.
dpa fs