Die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas hat die Blockadepolitik des neuen, islamistischen Präsidenten Ägyptens, Mohammed Mursi, mit der des gestürzten Langzeitmachthabers Husni Mubarak verglichen. Mursi solle die sofortige Öffnung des Grenzübergangs in beide Richtungen und rund um die Uhr anordnen, forderte der Hamas-Innenminister Fathi Hammad am Montag.
Ägypten hingegen will den einzigen Grenzübergang nur für drei Tage von Dienstag an und auch nur für humanitäre Fälle wie etwa Kranke öffnen. Das Gebiet am Mittelmeer mit fast 1,8 Millionen Einwohnern leidet seit Jahren unter der Blockade Israels und Ägyptens.
Die neue Führung in Kairo hatte den erst kürzlich wieder geöffneten Übergang Rafah am Sonntag vor einer Woche gleich wieder geschlossen. Zuvor hatten radikale Islamisten einen nahe gelegenen Kontrollposten angegriffen und 16 ägyptische Soldaten umgebracht. Ein Teil der Täter sei durch einen der Hunderte illegalen Schmugglertunnel unter der Grenze aus dem Gazastreifen gekommen, lautete die Begründung. Die Hamas gehört zur Muslimbruderschaft, aus der auch Mursi kommt, und hatte große Hoffnungen auf ihn gesetzt.
dpa/jp