Auch ein auf Benedikt XVI. ausgestellter Scheck über 100.000 Euro sowie weitere an den Papst gerichtete Geschenke seien gefunden worden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Montag. In der Affäre muss sich Paolo Gabriele nun wegen schweren Diebstahls vor einem vatikanischen Gericht verantworten. Ihm drohen mehrere Jahre Haft.
Zudem hatte der Vatikan Anklage gegen einen weiteren Angestellten wegen Beihilfe erhoben. Bei diesem soll es sich um einen Bekannten Paolo Gabrieles handeln, einen Informatiker aus dem päpstlichen Staatssekretariat.
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi betonte am Montag jedoch, dass dieser nicht als Komplize zu sehen sei, da seine Vergehen weitaus weniger gravierend seien als die des früheren Kammerdieners. Der Informatiker war bereits nach einer Nacht wieder aus der Haft entlassen worden.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen von "Vatileaks" sind laut Lombardi aber mit der Anklageerhebung immer noch nicht beendet. So könnte es möglicherweise weitere Ermittlungen zu Hintermännern geben. Neue Entwicklungen werde es vor Ende September nicht geben. Nach Informationen von Radio Vatikan wird der Prozess gegen die beiden Angeklagten voraussichtlich im Oktober beginnen.
Archivbild: Vincenzo Pinto (afp)