Der Drogenkrieg in Mexiko geht mit unverminderter Härte weiter. In zwei Tagen starben in ganz Mexiko rund 100 Menschen. In den vergangenen Wochen seien in 20 der 31 Staaten Mexikos 283 Menschen getötet worden, berichtete die Zeitung «Reforma» in ihrer Samstagsausgabe.
Eines der Zentren der Kämpfe war den Angaben zufolge Michoacán mit den Ortschaften Holanda, Nueva Italia und Apatzingán in der sogenannten Tierra Caliente («Heißes Land»), wo die Regierung eine Großoffensive begann.
Die Banden versperrten Straßen mit zum Teil in Brand gesetzten Autos, Lastwagen und Bussen, um den unter anderem von Hubschraubern begleiteten Vormarsch der Sicherheitskräfte in das Gebiet zu behindern. Zeitungsberichten zufolge kamen hier fünf mutmaßliche Kriminelle ums Leben, fünf Polizisten seien verletzt worden.
Die Tierra Caliente unweit des Pazifiks gehört zu den Regionen in Mexiko, in denen der Staat die Oberhoheit verloren hat. Dort war 2006 das Kartell «La Familia Michoacana» entstanden. Nach dem Tod des Gründers schufen seine Anhänger die Bande «Caballeros Templarios» (Tempelritter). Diese kontrollieren seitdem die schwer zugängliche Region.
In anderen Gebieten kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden, aber auch mit Sicherheitskräften: Im Bundesstaat San Luis Potosí starben 19 Menschen, in Zacatecas wurden in einem Kleintransporter die Leichen von zwölf Männern entdeckt. In der mexikanischen Hauptstadt wurde die zerteilte Leiche eines Menschen gefunden.
Im Dezember 2006 hatte Präsident Felipe Calderón der organisierten Kriminalität den Kampf angesagt. Er schickte unter anderem 40.000 Soldaten aus. Seither sind über 50.000 Menschen im sogenannten Drogenkrieg gestorben.
dpa/cd - Bild: quadratin/afp