Das Bundeskabinett stimmte einem entsprechenden Konzept von Kulturstaatsminister Bernd Neumann zu.
Das Dokumentationszentrum wird unter dem Dach des Deutschen Historischen Museums in Berlin angesiedelt. Es soll Erinnerung und Gedenken an das «Jahrhundert der Vertreibungen» und das damit verbundene tiefe menschliche Leid in Europa wachhalten und zur Versöhnung beitragen. Geplant ist auch die Dokumentation persönlicher Einzelschicksale der 12 bis 14 Millionen deutschen Vertriebenen sowie der Angehörigen anderer Völker, deren Vertreibung von deutscher Seite verursacht wurde.
Die deutsche Bundesregierung erwartet im wissenschaftlichen Beirat auch die Mitarbeit ausländischer Experten besonders aus den europäischen Nachbarländern wie Polen, Ungarn und Tschechien. Noch bis vor kurzem hatte sich Polen heftig gegen das Zentrum gewehrt, weil befürchtet wurde, Deutschland wolle die Verantwortung für die Vertreibungen relativieren.
Nach langem Streit kommt deutsches Dokumentationszentrum zu Vertreibungen
Mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs bekommt Deutschland ein Dokumentationszentrum zu Flucht und Vertreibung.