Die politischen Führer des Sudan und des Südsudan verdienten Glückwünsche für den erreichten Kompromiss in einer solch wichtigen Frage.
Die Außenbeauftragte der EU, Catherine Ashton, meinte nach Angaben aus Brüssel, die Übereinkunft werde der Wirtschaft beider Länder helfen und zum Wohlstand beitragen. Sie hoffe, dass sich für andere anstehende Probleme, wie etwa der Grenzfrage, Kompromisse finden ließen.
Der Vermittler der Afrikanischen Union (AU), Thabo Mbeki, hatte am frühen Samstagmorgen nach einer nächtlichen Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats des Staatenbundes in Addis Abeba erklärt, der Sudan und der Südsudan hätten ein Abkommen über die Transitgebühren beim Export von südsudanesischem Erdöl durch den Sudan erreicht. "Das Öl wird bald wieder fließen', sagte der ehemalige südafrikanische Präsident.
Allerdings konnten nach seinen Worten nicht alle Probleme gelöst werden - etwa die umstrittene Grenzführung zwischen beiden Ländern. Die noch offenen Fragen sollen nun nach dem Willen der AU-Kommission bis zum 22. September gelöst werden.
Der Südsudan hatte im Januar die Erdölproduktion eingestellt, nachdem keine Übereinkunft über die Transitgebühren mit dem nördlichen Nachbarn zustande gekommen war. Der Streit hatte der Wirtschaft in beiden Ländern schwer geschadet. Die meisten Ölreserven liegen im Südsudan, der Transport läuft aber über Leitungen im Norden. Vor allem der Staatshaushalt des seit Juli 2011 unabhängigen Südsudans hängt zu über 75 Prozent von den Öleinnahmen ab.
dpa/est - Archivbild: Jim Lo Scalzo (epa)