Die Regierungschefs der EU folgten in Brüssel jedoch nicht den ehrgeizigen Plänen des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Sie stimmten lediglich «dem Prinzip» einer «Union für das Mittelmeer» zu.
Finanziert werden soll das Projekt mit dem bisher für den Barcelona-Prozess eingeplanten Geld: Für 2007 bis 2013 sind dies rund 16 Milliarden Euro.
Der Gipfel diskutierte zwar über den gemeinsamen Vorschlag von Sarkozy und Frau Merkel. Er beauftragte aber die EU-Kommission, konkrete Vorschläge für die Gestaltung der Union zu machen. Vor allem auf Drängen des spanischen Regierungschefs José Luis Rodríguez Zapatero änderte der Gipfel auch den Namen. Die Union soll nun «Barcelona- Prozess : Union für das Mittelmeer» heißen. Damit wird nach Angaben von Diplomaten deutlich gemacht, dass die Mittelmeerunion ein Teil des 1995 in der spanischen Hafenstadt Barcelona begonnenen regelmäßigen Dialogs mit den Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens ist. Die EU sucht in der Region eine enge Zusammenarbeit in Bereichen wie Einwanderung, Terror-Bekämpfung und Handel.