Trotz heftigen Beschusses aus Raketenwerfern und Helikoptern der Regime-Truppen sei die Stellung der Rebellen unverändert. Die Regimetruppen konzentrierten ihre Angriffe auf den Zugang zum südwestlichen Randbezirk Salaheddin, einer Hochburg der aufständischen Freien Syrischen Armee.
Die Regierungstruppen hatten am Vortag mit ihrer seit Tagen erwarteten Offensive in Aleppo begonnen. Unterstützt von Kampfjets, Hubschraubern und schwerer Artillerie waren Panzer und Soldaten vorgerückt. Nach Darstellung der Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London wurden am Samstag in Aleppo 17 Zivilisten, 13 Aufständische und eine nicht näher genannte Zahl von Regierungssoldaten getötet.
Augenzeugen berichten von tausenden fliehenden Menschen. Sowohl das Regime von Assad wie auch die Aufständischen betrachten das Gefecht als Entscheidungsschlacht. Beide Konfliktparteien erklärten, sie hätten der Gegenseite erhebliche Verluste zugefügt.
UN-Sondervermittler Kofi Annan appellierte erneut an beide Seiten, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und rief wiederholt auf, das Blutvergießen zu stoppen. Der oppositionelle Nationalrat verlangte ein militärisches Eingreifen des Auslands. Frankreichs Präsident Francois Hollande sicherte zu, sich erneut um die Zustimmung Russlands und Chinas im UN-Sicherheitsrat zu härteren Maßnahmen zu bemühen.
Syrien und der Iran haben eine Verschwörung Israels für den syrischen Konflikt verantwortlich gemacht. Das Ziel sei der Sturz der Regierung in Damaskus, sagten Syriens Außenminister Walid al-Muallim und sein iranischer Amtskollege Ali Akbar Salehi heute in Teheran. Israel agiere als Drahtzieher und führender Provokateur dieses Komplotts», erklärte Al-Muallim. Sein Land sei entschlossen, die «bewaffneten Terroristen» zu besiegen - «auch die in Aleppo». Der iranische Außenminister warnte Katar, Saudi-Arabien und die Türkei davor, sich einzumischen.
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