Zwei kurze Lieder sind es nur, aber diese sieben Minuten Musik sind das wohl das letzte Vermächtnis einer Soul-Diva: Kurz vor ihrem tragischen Tod im Februar hat Whitney Houston noch die beiden Songs für den Soundtrack zu ihrem letzten Film "Sparkle" aufgenommen. Offiziell ist die CD am Freitag in Deutschland veröffentlicht worden, auch wenn beide Lieder der Popsängerin schon länger im Internet zu hören waren.
"Celebrate" ist ein poppiger Gute-Laune-Song. "Feiere mit uns. Heute Abend ist jeder ein Star. Ich gebe dir einen Grund, vor Freude zu klatschen", singt Houston. Ihre Stimme klingt klar und weich. Der Song ist ein Duett mit der Sängerin Jordin Sparks, die auch in "Sparkle" mitspielt. Houston sei sehr fröhlich bei den Aufnahmen gewesen, sagte Produzent Harvey Mason dem Magazin "People". "Wir haben die Aufnahme beendet und sind durch den ganzen Raum getanzt, während sie immer wieder "Dreh es lauter! Dreh es lauter!" gerufen hat. Sie hat so gerne Spaß gehabt."
"His Eye is on the Sparrow", der zweite Houston-Titel auf dem Album, kommt eher aus dem Bereich des Gospel. "Ich singe, weil ich frei bin", heißt es im Text, in dem Houston sich an Jesus wendet. "Ich weiß, dass er über mich wacht." Der Tod der erst 48 Jahre alten Popsängerin, die am 11. Februar Kokain genommen hatte und in einer Badewanne in einem Hotelzimmer in Beverly Hills ertrank, gibt diesen Zeilen im Nachhinein eine tiefe Bedeutung.
US-Kritiker fanden wenig Gutes an den letzten Whitney-Songs: "Man bekommt das Gefühl, dass ihre Stimme - rau von dem harten Leben, das sie geführt hat - es einfach nicht mehr geschafft hat", schrieb beispielsweise "Entertainment Weekly". An ihre früheren Lieder wie "I Will Always Love You", "Saving All My Love For You" oder "One Moment In Time" kämen die neuen Songs bei weitem nicht heran.
Der Film "Sparkle" soll im Oktober in die Kinos kommen. Die Dreharbeiten hatten im Herbst 2011 begonnen. "Sparkle" (auf Deutsch etwa "Glitzern") ist ein Remake des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1976 über den Aufstieg dreier Schwestern als Sängerinnen. Houston, die auch als Produzentin an dem Film beteiligt war, wollte 16 Jahre nach ihrem letzten Kinoauftritt in "Rendezvous mit einem Engel" ihre Filmkarriere wieder in Schwung bringen. Jetzt wird der Film ihrem Gedächtnis gewidmet sein.
dpa/km - Archivbild: Bertrand Guay (afp)