Die Oppositionsanhänger riefen auf der Kundgebung «Nieder mit dem Geheimdienststaat».
In Medwedews Geburtsstadt St. Petersburg, wo die Behörden den sogenannten Marsch der Dissidenten im Gegensatz zu Moskau genehmigt hatten, konnten etwa 1000 Regierungsgegner unbehelligt demonstrieren. Unter ihnen war auch der Kremlkritiker und frühere Schachweltmeister Garri Kasparow. Die Opposition beklagte zahlreiche Wahlrechtsverstöße. Die Wahlleitung sprach dagegen von einem reibungslosen Verlauf der gestrigen Abstimmung .
Europäische Wahlbeobachter urteilten in Moskau, die Wahl Medwedews sei weder fair noch frei verlaufen. Trotz der Mängel spiegele das Ergebnis aber den Willen des Volkes wider. Medwedew lag nach Auszählung fast aller Stimmen bei 70,22 Prozent. Aus aller Welt gingen Wahl-Gratulationen im Kreml ein. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will den neu gewählten russischen Präsidenten möglichst rasch treffen. Der französische Präsident Sarkozy lud Medwedew nach Paris ein.
Dutzende Festnahmen bei Protesten gegen Medwedew-Wahl in Russland
Einen Tag nach dem Sieg des Kremlfavoriten Dmitri Medwedew bei der russischen Präsidentenwahl hat die Polizei in Moskau bis zu 50 Teilnehmer einer verbotenen Kundgebung festgenommen.