Der 85-jährige werde für sein «herausragendes politisches Lebenswerk» und seinen großen Einsatz für nachhaltigen Frieden» gewürdigt, sagte ein Sprecher der Stiftung.
In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts sei Bahr «Vordenker und Architekt der Ost-, Entspannungs- und Friedenspolitik des damaligen deutschen Kanzlers Willy Brandt".
Als «Baumeister der Ostverträge» habe der SPD-Politiker den Grundstein zur Öffnung des «Eisernen Vorhanges» zwischen dem Ostblock und der westlichen Welt gelegt, heißt es in der Würdigung.
Katastrophenforschung werde die Friedensforschung ablösen, sagte Bahr in seiner Dankesrede. Denn das eigentliche Problem des 21. Jahrhunderts werde die drohende Klimakatastrophe sein. «Die Fantasie der Regierungen reiche nicht aus sich auszumalen, was geschehe, wenn die Meeresspiegel steigen, die Permafrostgebiete versumpfen und die Versteppung zunimmt.»
Dies werde Amerika, Europa und Russland gleichermaßen zwingen, ihre Streikräte einzusetzen, um gemeinsam Sicherheit zu finden.
Egon Bahr in Göttingen mit Friedenspreis 2008 ausgezeichnet
Egon Bahr hat in Göttingen den Friedenspreis 2008 erhalten.