Diese elf Athleten dürften nicht vergessen werden, sagte Rogge bei der feierlichen Zeremonie.
«Sie kamen nach München in der Hoffnung auf Frieden und Solidarität. Wir schulden es den Athleten, diese Hoffnung weiterleben zu lassen», erklärte der Belgier im Beisein von Olympia-Organisationschef Sebastian Coe, Londons Bürgermeister Boris Johnson und zahlreichen IOC-Spitzenfunktionären.
Die von der internationalen Politik geforderte Schweigeminute während der Eröffnungsfeier am Freitag hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) mehrmals - zuletzt am vergangenen Samstag - kategorisch abgelehnt.
Der Sport habe zwar die Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, könne aber nicht sämtliche Sorgen der Welt lösen. «Der Anschlag vor 40 Jahren erinnert uns daran, dass Sport nicht immun ist und auch nicht alle Probleme der Welt heilen kann», sagte Rogge und gab zu, die Würdigung sei eine spontane Aktion gewesen.
«Das ist tatsächlich das erste Mal, dass es im olympischen Dorf geschehen ist. Ich konnte hier nicht über Frieden und Sport sprechen, ohne daran zu erinnern, was vor 40 Jahren passiert ist», sagte Rogge. Es sei nicht Ziel der Zeremonie gewesen, die Forderung nach einer Schweigeminute während der Eröffnungsfeier verstummen zu lassen, so Rogge.
Bei dem Überfall eines palästinensischen Terrorkommandos auf die israelische Olympia-Delegation waren am 5. September 1972 elf Mannschaftsmitglieder und ein deutscher Polizist ums Leben gekommen.
dpa - Bild: Odd Andersen (afp)