Im Machtkampf um Europas führenden Elektronikhändler Media-Saturn legt Firmengründer Erich Kellerhals dem Handelsriesen Metro als letzten Ausweg einen Ausstieg nahe.
«Wenn der Streit nicht beigelegt werden kann, müssen wir vielleicht über neue Gesellschafter nachdenken», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» (Montag). Aktiv habe er sich nicht um Investoren für Media-Saturn bemüht. «Aber es gibt Interessenten, die bei mir anklopfen.»
Der Milliardär Kellerhals machte deutlich, dass er an seiner Beteiligung von 22 Prozent an Media-Saturn festhalte und sich die Anteile auch nicht für viel Geld von Metro abkaufen lassen wolle. Allerdings gibt es bei der Metro AG ebenfalls keinerlei Signale für einen Ausstieg. Die Äußerungen von Kellerhals wollte Metro, die gut 75 Prozent an Media-Saturn hält, am Montag nicht kommentieren.
Bei Media-Saturn stehen in absehbarer Zeit mit der Entscheidung über den Marktausbau in China und Vorstandspersonalien wichtige Weichenstellungen an. Kellerhals machte deutlich, dass er einer milliardenschweren Expansion in China skeptisch gegenüberstehe. «Ich rate zur Vorsicht», betonte er in dem Interview. Nach seiner Darstellung wollte der Düsseldorfer Konzern ursprünglich 1000 Media-Märkte innerhalb von fünf Jahren in China eröffnen.
dpa - Bild: Herwig Vergult (belga)