13 Kommentare

  1. Richtig ist, dass ein Waffenverbot tatsächlich nichts bringt.
    In Deutschland und Belgien gibt es doch auch ein Waffenverbot - na und?
    Was haben wir vor kurzem in Lüttich erlebt? Der Schütze war sogar vorbestraft und hatte dennoch zahllose Waffen zur Verfügung, trotz Waffenverbot.

    Der letzte schwere Amoklauf in Winnenden zeigt, dass alle Waffenverbote der Welt nichts nützen, wenn derjenige, der töten will, sich nicht daran hält.

    Letztendlich muss festgestellt werden, dass nahezu jeder Kriminelle -trotz Waffenverbot- Waffen besitzt und auch benutzt. Was nützt also ein Waffenverbot?

    Die Amerikaner haben immerhin die Möglichkeit, in einem konkreten Fall selbst zu entscheiden, ob sie sich wehren wollen oder nicht. Diese Chance wird in unserer Gesellschaft allen Opfern verweigert.

    Alles hat Vor- und Nachteile, aber für ein Land, in dem jeder Waffen besitzt und sie legal erwerben kann, sind die Fälle von solchen Amoktaten eher nicht besorgniserregend. Da können viele Länder mit strikten Waffenverboten locker mithalten.

    Meines Wissens sind in Norwegen Waffen ebenfalls verboten, genau wie in Frankreich.
    Auch hier die "perverse" Frage. Hätten nicht viele Opfer auf Utoya gerettet werden können, wenn wenigstens einige der Erwachsenen Waffen bei sich geführt hätten?

    Wohlgemerkt, das Waffenverbot an sich ist eine schöne Sache, aber wenn sich diejenigen, für die es geschaffen wurde, nicht im geringsten daran halten, wem nutzt es dann überhaupt?

  2. War ja klar, das nach dem Anschlag die hoplophoben Traumtänzer wieder Wasser auf ihre Mühlen bekommen und nach Anlaßgesetzgebung schreien.
    Solche Leute werden nie einsehen das nicht die Waffen das Problem sind, sondern die Gesellschaft die solche kaputten Typen produziert.
    Wenn dann alle Schußwaffen verboten sind gehen diese Typen hin und brauen aus Benzin und den frei erhältlichen Zutaten Napalm, füllen das in eine Gartenspritze, verkeilen die Fluchtwege des Kinos, und richten mit ihrem DIY-Flammenwerfer mehr Schaden an als der aktuelle Spinner mit seinen Schußwaffen.

    Was wäre geschehen wenn einer oder zwei Kinobesucher eine verdeckte Waffe getragen hätten und auf den Täter geschossen hätten?
    Natürlich hätte es auch dann Tote gegeben, aber weniger. Und der nächste der einen Anschlag plant weiß das es nicht so einfach abläuft wie "Hasenschießen im Stall"
    Solange Politiker dabei ertappt werden das sie illegale Waffen aus Nah-Ost nach Belgien einführen und das "Bedienpersonal" freizügig ins Land lassen finde ich Waffenverbote für gesetzestreue Bürger pervers.
    Die Menschen in Belgien die legal Waffen besitzen (Sportschützen, Jäger usw.) unterliegen einer ständigen staatlichen Kontrolle (ärztliches Attest beim Waffenkauf, jährliche Vorlage des Polizeilichen Führungszeugnisses usw.), niemand von denen kommt auf die Idee mit Waffen Anschläge zu verüben.

  3. Herr Hodiamont,sie widersprechen sich...klar entscheidet der Mensch ,der die Waffe besitzt.Aber gäbe es wenigstens eine Kontrolle in den USA wie hier in Belgien,wie sie selbst schreiben,denk ich könnten die Amerikener ein wenig ruhiger schlafen.Es schliesst jedoch keineswegs aus,das jemand 'durchdreht'und trotz Kontrollen solch eine Bluttat anrichtet.
    Ich würde wohl gern sehen,wie die Angehörigen reagieren würden,wenn sie ihnen ihre Sicht erklären...
    Ich jedenfalls werd NIE eine Waffe besitzen,und es kommt auch keine ins Haus!Dann kommt auch keiner auf die Idee,diese Waffe zu benutzen...und im Affekt...oder wie auch immer eine Katastrophe anzurichten.
    Laufen sie jetzt ständig mit einer Knarre rum?
    Allein der Gedanke lässt mich schon sehr nachdenklich werden.

  4. Es gibt Waffenverbote in Norwegen, Frankreich, Belgien und Deutschland. Trotzdem geschah Oslo, Toulouse, Lüttich und Winnenden. Man kann über die Waffennarrheit in den USA geteilter Meinung sein, aber das ist sicher nicht der Grund für solche Amokläufe.

    Unter den Opfern befindet sich ein sechs Jahre altes Kind. Da sitzt ein Sechsjähriger in einem Film, der durchaus ein gewisses Gewaltpotenial breithält - um Mitternacht.

  5. Zitat W.Radermacher: "Unter den Opfern befindet sich ein sechs Jahre altes Kind. Da sitzt ein Sechsjähriger in einem Film, der durchaus ein gewisses Gewaltpotenial bereithält – um Mitternacht."
    Ja, das ist der andere Skandal! Wenn auch weniger leidvoll.
    Gegen einen kranksinnigen Waffennarren hilft kein noch so strenges Waffenverbot. Schwarz sind die immer zu kriegen, und sei es aus dem genehmigten Waffenschrank des eigenen Vaters... Die Gesellschaft ist krank, zumindest in Teilen!

  6. Vielleicht denken viele Gutmenschen jetzt daran, dass es endlich an der Zeit ist, ein Waffenverbot durchzupeitschen. Doch was soll das mit sich bringen? Wer nicht wild um sich schießt, der baut sich halt eine Bombe: siehe Anschläge von Islamisten; der Attentäter jetzt in den USA hatte seine Wohnung voll mit Sprengsätzen; hätte der Norweger Breivik auf der Insel Utöya nicht wild um sich geschossen, dann hätte er dort halt eben eine Bombe hochgehen lassen genau wie der Osloer Innenstadt.
    Gäbe es wirklich ein Waffenverbot, dann könnte der Staat, oder irgendwelche anderen absoluten Institutionen (organisiertes Verbrechen, Bandenkriege, religiöse oder ideologische Fundamentalisten...) mit einem machen, was sie wöllten. Im 20. Jahrhundert starben mehr als 200 Millionen Menschen eines gewaltsamen Todes durch Kriege, Folter, ideologische Auseinandersetzungen, gewollten Hunger und Vertreibungen,... Die meisten dieser Menschen starben nicht, weil sie bewaffnet waren, sondern weil sie unbewaffnet waren! Historisches Beispiel: in den Regionen der Ukraine, wo jüdische Partisanen Territorien kontrollierten, war es den Nazis schwieriger, ihre Mordfantasien in die Tat umzusetzen. Hätten die Juden in den KZ's etwa in den Hungerstreik treten sollen? (Klingt zynisch, ist aber so) Jeder Gutmensch sollte eines wissen: sich wehren sollte sich lohnen und nicht unter Strafe gestellt werden!
    Eines meiner Lieblingsbücher in Sachen Politik ist das Buch "Der Fürst" des italienischen Politikers und Staatstheoretikers Niccolo Machiavelli, wo steht: "In einem Land, wo es gute Waffen gibt, muss es auch gute Gesetze geben". Der Staat hat also nicht nur das Recht, Waffen zu kontrollieren, sondern die Pflicht. Aber der Staat hat nicht das Recht, Waffen zu verbieten, denn das wäre ein schlechtes Gesetz.
    Die Gesetzgebung in den USA ist mangelhaft.

  7. "Die Gesetzgebung in den USA ist mangelhaft."
    Das würde ich so nicht behaupten, dieses Argument wird aber gerne benutzt wenn man die Gesetzgebung in den USA gar nicht kennt.

    Man kann auch in der Geschichte verfolgen das Waffenverbote immer die Vorläufer der Diktaturen waren (siehe die linke NSDAP)
    Wer sein Wissen über die Zusammenhänge vertiefen möchte, dem ist folgendes Buch zu empfehlen:
    John R. Lott Jr.: More Guns, Less Crime: Understanding Crime and Gun Control Laws

    @Roland Keller
    "Ich jedenfalls werd NIE eine Waffe besitzen,und es kommt auch keine ins Haus!Dann kommt auch keiner auf die Idee,diese Waffe zu benutzen"

    Das bleibt ihnen unbelassen, und ist bei ihrer Einstellung wohl auch besser. Waffen sind lediglich "Werkzeuge", so wie Hammer, Bohrmaschine, KFZ etc.
    Wer damit nicht umgehen möchte lässt es auch besser sein ehe er aus Unvermögen damit Schaden anrichtet.

  8. Antwort an Lukas Hodiamont:
    Der Gebrauch von Schusswaffen ist auch von der Mentalität der Menschen abhängig.
    Die Schweizer Doku "Salt Lake City: Waffenliebhaber im Staat der Mormonen" gibt einen Einblick, wie Amerikaner teilweise über Waffen denken. Ich will hier nichts verallgemeinern, gibt aber einem Europäer einen Einblick in dieses Denken.

  9. Es ist (mal wieder) erschreckend, wie einseitig die Diskussion hier abläuft. Nur einige Anmerkungen. Die Studie von Lott, die Lukas zitiert, ist ebenso häufig widerlegt wie bestätigt worden. Zu behaupten, mehr Waffen würden die Anzahl oder Intensität krimineller Übergriffe mindern, ist somit wissenschaftlich nicht haltbar und sollte hier nicht so kritiklos stehen bleiben. Gleichzeitig stimmt: Das Gegenteil ist bislang auch nicht klar bewiesen worden. Dennoch sehe ich darin keinen Grund, einer liberalen Waffenpolitik wie der amerikanischen zuzustimmen. Wenn mehr Waffen keinen Effekt haben, weniger möglicherweise aber auch nicht, halte ich weniger Waffen für die bessere Lösung. Selbst wenn sich Attentäter oder Amokläufer immer irgendwie ihre Waffen besorgen können, ist es immer noch sinnvoll, es ihnen so schwer wie möglich zu machen und so zumindest Unfälle und Affekttaten so weit wie möglich einzuschränken - von der verrohenden Wirkung weit verbreiteter Waffenverteilung auf die Gesellschaft mal ganz zu schweigen.

    Der Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Waffenverbot und Diktatur ist ebenso simplistisch wie zynisch. Kausalität ist eine komplizierte Geschichte, und Geschichte ist in ihrer Kausalität sehr kompliziert. Einfache Antworten wie diese sind in den meisten bis allen Fällen fehl am Platz. Hier in jedem Falle.

    Ach, und seit wann ist die NSDAP links? Interessante Theorie ...

  10. Ich sehe das auch so wie Herr Kreusch, nämlich dass ein Waffenhandel zwar nicht verhindert werden kann, dennoch die Hemmschwelle etwas höher liegt wenn Waffen nur auf illegalem Wege zu beziehen sind.
    Kollateralschäden sind übrigens auch zu betrachten. Durch die schier endlose Verfügbarkeit an legalen Waffen, floriert der Waffenhandel nach Mexiko (15.000 Tote durch Bandenkriege jedes Jahr, Zivilisten oft besser bewaffnet als Polizei)

  11. @ Peters & Kreusch,
    ihre Argumentation ist an und für sich recht schlüssig, wenn man Waffen nur illegal beschaffen kann, wird das ein teures Vergnügen, ausser man machts wie Nordin Amrani und lässt die wallonische Region blechen...
    Persönlich würde ich einem Amokläufer aber lieber begegnen wenn ich auch einen Schießprügel zur Hand hätte, zumindest würde das die Chose etwas ausgleichen.

  12. Und warum nicht gleich "Schießen" als Schulsport? Es soll doch auch jeder zu seinem Recht kommen (Achtung: ironisch)! Schließlich weiß man ja nie! Früher mussten ja alle Männer zum Militär (und da lernten sie nicht nur schießen), jetzt würde ich gleich die Gelegenheit beim Schopf packen und die Frauen gleich behandeln!

  13. @ Herr Gennen, wenn sie die fragen die ihren Militärdienst bei "guten" Einheiten abgeleistet haben, werden sie feststellen, dass ein ganzer Haufen die Zeit in guter Erinnerung hat - unter "guten" Einheiten verstehe ich, die die während dieser Zeit viele Manöver abhielten, viel im Gelände übten, jede Menge Sport (auch Close-combat) betrieben - aber das waren längst nicht alle.