Israel nimmt nach dem blutigen Selbstmordanschlag auf seine Landsleute in Bulgarien den Iran ins Visier.
Izchak Aharonowitsch, Minister für Innere Sicherheit, sagte am Donnerstag, es bestehe «kein Zweifel» daran, dass der Iran hinter der Tat am Flughafen der Schwarzmeerstadt Burgas stehe.
Man werde mit den Verantwortlichen «die Rechnung begleichen», sagte er laut der israelischen Nachrichtenseite ynet.
Aus Teheran kam hingegen ein scharfes Dementi. Im iranischen Staatsfernsehen hieß es, die Vorwürfe Israels seien lächerlich und nur darauf bedacht, Stimmung gegen den Iran zu machen. Auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Organisation im Libanon nannte die Vorwürfe aus Tel Aviv in einer offiziellen Reaktion lächerlich.
Wer sind die Drahtzieher?
Bei dem Anschlag seien insgesamt fünf Israelis, ein bulgarischer Busfahrer sowie der mutmaßliche Selbstmordattentäter getötet worden, sagte der israelische Außenminister Avigdor Lieberman. Nach seiner Darstellung hat Israel «zuverlässige Informationen» über die Drahtzieher der blutigen Tat. «(Die libanesische) Hisbollah steht hinter dem Anschlag, in enger Zusammenarbeit mit den iranischen Revolutionsgarden», sagte Lieberman dem Rundfunk. Beweise hatte die Regierung bis zum Donnerstag nicht öffentlich gemacht.
Die Mitglieder der israelischen Reisegruppe waren am Mittwoch kurz vor dem Selbstmordanschlag auf dem Flughafen des beliebten Touristenortes gelandet. Sicherheitskameras hätten einen langhaarigen Mann in Sportkleidung aufgenommen, der sich vor der Explosion etwa eine Stunde lang am Ort des Anschlags aufgehalten habe, berichtete die bulgarische Nachrichtenagentur Novinite. Seine Leiche habe schlimmste Verletzungen aufgewiesen. Er habe gefälschte US-Ausweise bei sich gehabt. Die bulgarischen Behörden gingen daher davon aus, dass es sich bei dem Mann um den Selbstmordattentäter handelte.
Bei der Explosion wurden auch 37 Menschen verletzt, davon drei lebensgefährlich. Die Schwerverletzten wurden zunächst in einem Militärflugzeug in ein Krankenhaus in der etwa 400 Kilometer entfernten Hauptstadt Sofia gebracht. Ein israelisches Militärflugzeug flog am Donnerstag von Burgas mit mehr als 30 verletzten Israelis an Bord in Richtung Heimat, wie die Armee mitteilte.
dpa - Bild: str (afp)