Das sind etwa ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum (266). Dennoch seien zwischen Januar und Juni 20 Schiffe von Piraten gekapert und 334 Besatzungsmitglieder entführt worden. Mindestens vier Seeleute kamen ums Leben.
Positiv habe sich der Antipiraterie-Einsatz im Indischen Ozean ausgewirkt, heißt es. So sei die Zahl der Angriffe somalischer Piraten von 163 auf 69 gefallen. Die Einsätze im Kampf gegen Seeräuber müssten fortgesetzt werden, es gebe dazu keine Alternative, betonte IMB-Direktor Pottengal Mukundan. Dem Bericht zufolge befanden sich Ende Juni noch 11 Schiffe und 218 Besatzungsmitglieder in der Hand somalischer Piraten.
Besorgniserregend seien die zunehmenden Überfälle von Seeräubern im Golf von Guinea vor der Küste Westafrikas. Bei den äußerst brutalen und meist bewaffneten Attacken seien bereits zwei Crewmitglieder ums Leben gekommen. Insgesamt seien in dem Gebiet dieses Jahr 32 Angriffe gemeldet worden, sieben mehr als im Vorjahreszeitraum. Oftmals seien nigerianische Piraten am Werk.
Das IMB mit Sitz in Kuala Lumpur gehört zu der Internationalen Handelskammer in London und dient als zentrale Meldestelle für Piratenattacken. Am Horn von Afrika besteht seit Ende 2008 die Anti-Piraten-Mission "Atalanta", deren Kommando die Europäische Union führt. Auch Deutschland ist daran beteiligt.
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