Am 15. Juli 1942 war aus dem sogenannten Durchgangslager Westerbork nahe der Stadt Assen der erste Güterzug aus den Niederlanden nach Auschwitz abgefahren. 92 weitere Züge sollten folgen, der letzte im September 1944.
Während der deutschen Besatzung wurden 107.000 Juden, die in den Niederlanden lebten, von Westerbork aus mit Zügen in die Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt. Nur etwa 5000 überlebten die Gräuel. Unter ihnen acht Männer des ersten Transports, mit dem 1132 Menschen nach Auschwitz gebracht wurden.
Von Westerbork aus wurde auch das deutsche jüdische Mädchen Anne Frank deportiert, das sich lange Zeit mit seiner Familie in einem Hinterhaus in Amsterdam vor dem Naziterror versteckt hielt und seine Erlebnisse in einem Tagebuch niederschrieb. Anne starb im März 1945 mit 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus.
"Das Schicksal der Menschen, die in die Lager deportiert wurden, übersteigt unser Vorstellungsvermögen", sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte vor mehreren Hundert Teilnehmern einer Kundgebung in der heutigen Gedenkstätte Westerbork.
dpa