Man sei besorgt, dass die Sicherheitsfirma G4S nicht in der Lage sei, «rechtzeitig die benötigte Zahl von Sicherheitsleuten für alle Stätten» bereitzustellen, erklärte Verteidigungsminister Philip Hammond am Donnerstag.
Innenministerin Theresa May betonte, es bestehe kein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Die Öffentlichkeit erwarte aber zu Recht, dass alle verfügbaren Ressourcen eingesetzt würden.
Insgesamt werden während der Spiele nun 17.000 Soldaten im Einsatz sein. Hammond betonte, dadurch gebe es keine negativen Auswirkungen auf andere Operationen des Militärs.
Allein aus Deutschland werden rund 2000 Soldaten vorübergehend abgezogen. Seien zunächst nur 800 Soldaten aus Deutschland für den Olympia-Einsatz vorgesehen gewesen, so wären die Planungen schon vor Monaten um 1200 aufgestockt worden, sagte Rheinarmee-Sprecher Mike Whitehurst am Donnerstag. Die größten Kontingente kämen aus dem Raum Ostwestfalen-Lippe.
Der Einsatz sei nur vorübergehend und kein vorzeitiger Abzug der Einheiten aus Deutschland, betonte Whitehurst. Die britische Armee unterhält in Deutschland noch Standorte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die insgesamt rund 20.000 Soldaten sollen bis spätestens 2020 abgezogen werden.
Größter Sicherheitsaufwand seit WW2
Der Sicherheitseinsatz während Olympia ist der größte auf der Insel seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Neben der Polizei und den ohnehin eingeplanten 13.500 Soldaten hatte das Organisationskomitee Locog die private Sicherheitsfirma unter Vertrag genommen. Sie sollte mehr als 10.000 Sicherheitsleute rekrutieren und ausbilden. Zusammen mit zahlreichen Freiwilligen sollten insgesamt um die 24.000 Sicherheitsleute die Veranstaltungsorte sichern, hieß es von der Regierung. Das Sicherheitsbudget für die Sportstätten liege bei rund 553 Millionen Pfund (700 Millionen Euro).
Die oppositionelle Labour-Partei übte heftige Kritik an der kurzfristigen Änderung und forderte Strafzahlungen für G4S. Londons Bürgermeister Boris Johnson erklärte, niemand stelle infrage, dass die Spiele sicher seien. «Es geht darum, dass im letzten Moment alle auf Nummer sicher gehen wollen», sagte Johnson. Kurz vor dem Start der Spiele am 27. Juli gebe es deshalb noch einige Verschiebungen.
dpa - Bild: afp