Als damals 14-Jähriger sei er gemeinsam mit Serben in die Schule gegangen, habe mit serbischen Freunden Sport getrieben und seine Urlaube verbracht.
"Dann sind wir von unseren eigenen Nachbarn angegriffen worden", schilderte der Zeuge. Sein Dorf Hrvacani nordwestlich von Sarajevo sei von serbischer Artillerie beschossen worden. "Alles wankte und wir schützten unsere Köpfe aus Angst, ein Geschoss könnte uns treffen", sagte er weiter. Immer wieder musste der heute erwachsene Mann eine Pause einlegen, weil ihm seine Stimme versagte.
Dem früheren Militärchef der bosnischen Serben im Bürgerkrieg (1992-1995) werden die schwersten Kriegsverbrechen in Europa seit 1945 zur Last gelegt. Mladic soll verantwortlich sein für den Tod von Zigtausenden und die Vertreibung von Hunderttausenden. Er selbst betrachtet sich als unschuldig. Die Staatsanwaltschaft will über 400 Belastungszeugen aufbieten.
dpa/rkr - Bild: ho/afp