Der neue Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, fährt beim Thema Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene erwartungsgemäß eine harte Linie.
"Eine gültig geschlossene Ehe unter Christen ist unauflöslich und umfasst das Versprechen der lebenslangen Treue", sagte der als konservativ geltende Erzbischof und frühere Regensburger Oberhirte der "Passauer Neuen Presse" und der "Mittelbayerischen Zeitung" (Samstag). Die Lehre der Kirche sei da "ganz klar".
Nach katholischer Lehre dürfen Geschiedene, die wieder geheiratet haben, die Sakramente nicht entgegennehmen. Jüngst hatten knapp 200 Geistliche die Kirche aufgefordert, erneut Verheiratete zur Kommunion zuzulassen.
Müller betonte jedoch, man müsse auch "die Verletzungen bei Kindern aus geschiedenen Ehen sehen". Es gebe viele Tragödien, wenn Kinder in die "Frontlinien" gerieten, und wenn sie beobachten müssten, dass aus Liebe Hass wird. Aus diesem Grund müsse die Kirche "eine Mentalität hinterfragen, die das Versprechen der Familiengründung zu locker sieht".
Papst Benedikt XVI. hatte Müller am Montag nach Rom abberufen und zum Erzbischof ernannt, um die einflussreiche Glaubenskongregation zu leiten. Der 64-Jährige bekleidet damit das dritthöchste Amt im Vatikan. Die Kongregation für die Glaubenslehre soll die Kirche vor Irrlehren schützen - sie ist die Nachfolgerin der Heiligen Inquisition, die in früheren Jahrhunderten für die Reinheit des Glaubens mit Gewalt gegen Andersgläubige und Kirchenkritiker vorging.
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Gerhard Ludwig Müller sagt: "Die Lehre der Kirche ist ganz klar."
Die Lehre Jesu Christi ist auch ganz klar: Liebe , Verzeihen, Vergebung. Da ist von Kommunion -- Gott sei Dank-- nicht die Rede.
Irrtum, Herr Bongartz!
Jesus predigte (Mathäus Kapitel 19): "Wer seinem Weib eine Scheidungsurkunde aushändigt, begeht Ehebruch". Eine Scheidung ist in den Augen Jesus ebenfalls ein Ehebruch. "Was Gott verbunden hat, das soll der Mensch nicht trennen."
Noch strenger geht Jesus in der Bergpredigt mit Ehebruch um.(Mt 5,27-30)
Ich persönlich bin der Meinung, wenn sich Eheleute wirklich nicht mehr vertragen, dann ist eine Scheidung angebracht. Aber Jesus hat diese verboten. Deshalb gibt es auch sehr selten eine Scheidung in der katholischen Kirche; Rom ist deshalb genötigt, die meisten Scheidungsanfragen nach Prüfung des Hergangs mit "Annulierung der Ehe" zu beantworten, als hätte es ein Ja-Wort vor Gottes Augen nie gegeben. (eine römische Quadratur des Kreises)
Ein Kommunionsverbot daraus abzuleiten, das verstehe ich auch nicht ganz. Es ist halt eben typisch katholisch. Wäre es nicht schon genug, Geschiedenen klar zu machen, dass sie nicht nochmals das Recht haben, in der Kirche zu heiraten?
Es gibt schlimmere "Vergehen" als die Scheidung. Wird etwa bereuenden Schwerstkriminellen auch auf ewig die Kommunion versagt, wenn sie sich bessern? Nein.
Wir Normalsterblichen sollten die Ehe wirklich ernster nehmen; dann sollten die Junggesellen in Rom die Ehe auch realistischer sehen.
weiter so Herr Müller, irgendwann hat's die Kirche geschafft ... sich selber abgeschafft. "Die Kongregation für die Glaubenslehre soll die Kriche vor Irrlehren schützen", so ganz scheint man sich doch noch nicht von der Inquisition gelöst zu haben.
Müller betonte jedoch, man müsse auch “die Verletzungen bei Kindern aus geschiedenen Ehen sehen”.
Ja, Herr Müller, und vor allem nicht nur die Verletzungen aus geschiedenen Ehen ...
Wieso redet jemand aus dem Vatikan über Ehe, die Scheinheiligen haben doch überhaupt keine Ahnung, was das ist!
Herr Scholzen, Sie haben recht.
Jesus war Jude und wollte die jüdischen Gesetze nicht brechen. So war er auch gegen Ehebruch. Aber jetzt kommt für mich die entscheidende Zugabe: Er hat die Ehebrecherin nicht verurteilt. ("Wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein....") Da spüre ich den Geist der Liebe, des Verzeihens und des Vergebens, diesen Geist, der in der katholischen Kirche in diesem Falle der Kommunionverteilung für wiederverheiratete Geschiedene verloren gegangen ist.
Und wieder mal das nach dem MP Lambertz zweite Lieblingsthema der ostbelgistanischen Wutbürger: die katholische Kirche.
Wer hat euch überhaupt gesagt, dass die katholische Kirche eine basisdemokratische Einrichtung ist, und wer zwingt euch überhaupt dazu, euch dieser Kirche zugehörig zu fühlen?
Hehe, ich sag dem Pastor garnicht dass ich zum Standesamt war, ääätsch...
Ich war auch wie es sich gehört vorher zur Beichte, nur die war dann in Houtziplou, und die Kommunion kriege ich dann eben anderswo...
Der Müller spinnt, die Kinder aus einer Ehe wo die Eltern "ex-kommuniziert" sind, weil geschieden, dürften also von Kirchen"amts"wegen garnicht existieren.
Verrückt, eben so unsinnig wie die Mär vom einzig wahren katholischen Glauben, demzufolge dürfte ein Ghandi, da Hindu und ein Albert Schweitzer da Protestant, ein Martin Luther King da Baptist nicht ins Paradies -- Blödsinn
Es ist doch wohl besser, sich scheiden zu lassen, als sich an hilflosen Messdienern zu vergehen und dann alles zu vertuschen. Es wird Zeit, dass die Kirche mit ihrer eigenen Realität aufrichtig auseinandersetzt. Der Mensch kann sich nur selber treu sein. Liebe ist Liebe! und Ehe nur Gesetz?
Hier haben Sie recht, Herr Bongartz,
Jesus sagte aber auch zum Schluss zur Ehebrecherin "Gehe und sündige ab jetzt nicht mehr". Jetzt kommt die Kunst der Interpretation: Unter welchen Bedingungen darf ein Christ geschieden und wiederverheiratet werden? Dem Katholiken die heilige Kommunion zu verweigern bis zum Ultimo, kann ich daraus nicht ableiten.
Man sollte in diesem Zusammenhang gedenken, dass Jesus von Nazareth auch ein Junggeselle war.
In einem Punkt sind wir uns hoffentlich einig, auch wenn meine Formulierung sehr krass klingt: Wenn ein Bischof Müller über Ehe und Familie redet, dann hört sich das so an, als wenn ein Blinder ein Vortrag hält über alle sieben Regenbogenfarben.
Der Vatikan muss eben nicht jede gesellschaftliche (Fehl)entwicklung wie die des Heiratens und wieder Scheidens nach Lust und Laune mitmachen, sondern auch ab und zu seine Rolle als moralische Instanz wahrnehmen. Es ist ja nun wirklich so, dass Kinder unter Scheidungen leiden.
Richtig, Herr Klein, aber das interessiert nicht. Hauptsache man drischt mal wieder zünftig auf die katholische Kirche ein.
Übrigens wird niemand dazu gezwungen sich dieser Kirche zugehörig zu fühlen. Und wer ihr nicht angehört, dem sollte sie doch auch egal sein.
Es gibt auch Paare, da ist eine Scheidung für die Kinder besser, oder gar solche, die keine Kinder haben. Es gibt Gründe, sich scheiden zu lassen. Es wäre schön, von der Kirche dafür nicht diskriminiert zu werden!
Übrigens wird niemand dazu gezwungen sich dieser Kirche zugehörig zu fühlen. Und wer ihr nicht angehört, der sollte doch bitte stillschweigend hinnehmen, dass diese immer mehr weltfremd erscheinende Institution mit Millionen von Steuergeldern unterstützt wird. Blechen dürfen alle nur kritisieren nicht. Kirche sollte doch Hoffnung und Liebe sein. Scheidung kann auch Konsequenz von unsagbarem Leid sein. Ehe kann doch auch Unterdrückung sein. Solche Aussagen wie die dieser Moralapostel sie verbreitet führen letztendlich noch dazu, dass Frau/ Mann die von ihrem Ehepartner unterdrückt werden sich streng gläubig ihrem Schicksal fügen um nicht noch verurteilt zu werden...Sind Gottes Diener überhaupt noch ihres Namen würdig. Gelebte Menschlichkeit ist göttlicher als dieses moralische Geschwätz. Unrecht hat der Herr Bischof nicht, nur hat er auch nicht Recht. Gnade ist doch auch göttliches Recht.
...im Übrigen empfinde ich, in Zeiten in denen Kinder erzogen werden natürliche Autoritäten zu akzeptieren und blinde Autorität in Frage zu stellen, solche Aussagen als Agression gegen den Mensch selber. Bevormundung, blinder Respekt, ... haben einfach einen negativen Beigeschmack. In der Schule lehren und lernen wir, wir sollen aus der Geschichte lernen.
Die Kirche versteht ihre Lehre als von Gott überbracht, Traditionen müssen jedoch im Heute und Jetzt interpretiert werden.
Die Kirche hat zu lange genug die Angst der Menschen geschürrt, verzweifelten Menschen Glauben aufgezwungen. Ich würde mir wünschen, Kirchenvertreter könnten die Mündigkeit ihrer Anhänger akzeptieren. Es würden bestimmt wieder mehr Gläubige den Weg zurück in die Kirchhäuser finden. Hoffnung und Trost sucht schließlich jeder Mensch, ...die Kirche gewinnt dort wo sie gnädig ist
Tja, Herr Hermann, das ist eben der in Belgien geltende Kulturpakt. Sie zahlen Sie beispielsweise auch für die evengelische, die israelitische und die muslimische Religionen. Der Unterschied ist, was deren Vertreter so von sich geben weiß in der DG so gut niemand; also regt sich in dem Fall keiner darüber auf.
Und nochmal: Ich finde es putzig, dass offensichtlich nur zwei Themen die Gemüter im beschaulichen Ostbelgistan erhitzen: MP Lambertz und die katholische Kirche. Und das erscheint mir sehr provinziell.
Lieber Herr Ruymans, warum hacken Sie andauernd auf die ostbelgischen Bürger rum.
Warum suchen sie sich kein Forum, wo sie sich wohler fühlen ?
Lieber Herr Ruymanns,ich denke wir Ostbelgier legen uns ein drittes Thema zwecks Aufreger zu:Unnötig-putzige Bemerkungen eines Herrn Ruymans?
Wunderbar provinziell.
Ich liebe dieses "beschaulich-provinzielle" in Ostbelgien!
Ich finde, dass sind alles Nebensächlichkeiten
Die Zeitschrift "Titanic" zeigt den Papst unter dem Titel "Halleluja im Vatikan" mit besudelter Soutane, als alten Mann, der seinen Harnfluss nicht mehr halten kann. Aber die Deutsche Katholische Kirche schweigt zu dem Vorfall. Dies ist das Problem der KK, die haben kein Selbstbewußtsein mehr und verlegen sich auf Nebenschauplätze.
Mit dem Propheten Mohammed hätten diese Schreiberlinge das nicht gemacht, die Muslime wären auf die Barrikaden gegangen - zu recht.
Bravo,Herr Grabowski das trifft den Nagel auf den Kopf.Wer die Ostbelgier, so
wie Herr Peter Ruymans in solch einem Schema hinein katapultiert, der sollte
sich wirklich besser in einem anderen Forum austauschen.
Und warum, Herr Grabowski, hacken die Ostbelgistaner immer auf den MP Lambertz und die katholische Kirche rum? Ein anders Forum brauche ich nicht, denn es ist hier so etwas von amüsant. Das erspart jeden Zoo-Besuch. PS: Ich möchte nicht Ihr "lieber" Herr Ruymans sein; dafür bin ich zu sehr Misantroph.
Wer etwas mehr über diesen umstrittenen Mann erfahren will sollte die letzte Ausgabe des SPIEGEL lesen....