Charles de Gaulle und Konrad Adenauer hätten 1962 erkannt, dass die deutsch-französische Freundschaft ein unerlässlicher Schritt auf dem Weg zu einem vereinigten Europa sei, sagte Merkel am Samstag in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. "Genau daran arbeiten wir - Deutschland und Frankreich - gemeinsam. Und das tun wir auch angesichts der aktuellen Herausforderungen."
In der Eurokrise haben Merkel und Hollande zuletzt aber sehr unterschiedlichen Auffassungen über den besten Ausweg vertreten. Während etwa Merkel einen strikten Sparkurs verfolgt, ist Hollande zu mehr Ausgaben zwecks Ankurbelung der Konjunktur bereit.
Die beiden Staatsmänner hätten damals Mut und Weitsicht bewiesen, sagte die Kanzlerin weiter. "Sie haben die Bedenken Vieler beiseite getan und haben einen Neuanfang gewagt, einen einzigartigen Neuanfang, der international zu einer der bedeutendsten Freundschaften geführt hat - der deutsch-französischen Freundschaft."
Merkel und Präsident Hollande gedenken in Reims der deutsch-französischen "Versöhnungsmesse" vor 50 Jahren - 17 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der gemeinsame Besuch der Kathedrale ist der Auftakt eines einjährigen Festprogramms. Es folgen Feierlichkeiten zum Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags (Elysée-Vertrag) im Januar 2013 und der Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerkes im Juli 2013.
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