Unter den Toten seien viele ältere Menschen und mindestens ein Kind, teilten die örtlichen Behörden am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax mit. 5 weitere Menschen starben an Stromschlägen, weil ein Blitz in einen Transformator eingeschlagen war. Wegen des massiven Sturms musste auch Russlands größter Schwarzmeer-Hafen Noworossijsk den Betrieb stark einschränken.
Eine Expertenkommission schätzte den Sachschaden in der beliebten Urlaubsregion Krasnodar am Schwarzen Meer auf umgerechnet 250 Millionen Euro. Am stärksten betroffen ist der Bezirk Krimsk rund 1200 Kilometer südlich von Moskau.
Ein fast 24-stündiger Dauerregen überschwemmte etwa 320 Häuser, rund 22.000 Menschen waren ohne Strom. Bahngleise und Straßen seien unterspült oder von Schlamm überdeckt und daher unpassierbar. Der Zivilschutz war mit schwerem Gerät im Einsatz. Die Armee stellte Speziallastwagen und schwere Hebekräne bereit.
Das Hochwasser habe viele Menschen nachts überrascht, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte. Das russische Staatsfernsehen zeigte, wie Bewohner sich in höhere Stockwerke flüchteten oder mit Schlauchbooten aus überschwemmten Häusern gerettet wurden. Die Behörden kündigten an, rund 100 Kinder aus einem Ferienlager auszufliegen.
Unwetter in Polen, Tschechien und der Slowakei
Auch in Polen, Tschechien und der Slowakei gab es in der Nacht zum Samstag schwere Unwetter. Im polnischen Niederschlesien wurden zahlreiche Keller überflutet. Verbindungsstraßen wurden durch Hochwasser und umgestürzte Bäume unpassierbar. Am Samstagvormittag ging das Hochwasser aber allmählich wieder zurück, berichtete das Internetportal TVN24.
Im Norden Tschechiens traten mehrere Flüsse über die Ufer. Unter anderem musste auch ein Ferienlager für Kinder in Chribska in der Grenzregion zu Sachsen evakuiert werden, wie die Nachrichtenagentur CTK meldete. In der Slowakei wurde das bekannteste Open-Air-Festival des Landes, "Pohoda" in Trencin, wegen des Unwetters am Freitagabend unterbrochen.
dpa/rkr