Vier am Freitag in Kenia entführte Mitarbeiter einer norwegischen Hilfsorganisation sind von einer somalischen Miliz befreit worden. "Wir haben die Geiseln befreit und einen der Entführer getötet, drei andere konnten entkommen", berichtete der Sprecher der regierungstreuen Milizen, Abdinasir Sareer, am Montag der Nachrichtenagentur dpa.
Die Entführten und ihre Geiselnehmer seien am frühen Montagmorgen im Nordosten der Stadt Dhobley nahe der Grenze zu Kenia entdeckt worden, so Sareer. Die Befreiten sollten im Laufe des Tages den kenianischen Behörden übergeben werden. "Es ist ein großartiger Moment für die somalischen Streitkräfte", sagte der Sprecher.
Das kenianische Militär sowie die Generalsekretärin der Hilfsorganisation NRC (Norwegian Refugee Council/Norwegische Flüchtlingshilfe), Elisabeth Rasmussen bestätigten, dass die vier Helfer aus Norwegen, Kanada, Pakistan and den Philippinen unversehrt seien. Bei dem Überfall auf das kenianische Flüchtlingslager Dadaab war am Freitag der Chauffeur der Gruppe getötet worden.
Furcht vor neuen Angriffen und Terroranschlägen
Trotz der Befreiung der Geiseln wächst in Kenia die Furcht vor neuen Angriffen und Terroranschlägen. Am Sonntag waren bei einem bewaffneten Angriff auf zwei Kirchen im Nordosten Kenias 17 Menschen getötet und etwa 45 andere Personen verletzt worden. Bis Montag hatte sich noch niemand zu den Anschlägen bekannt.
Hinter den Entführungen und den Attentaten auf die Kirchen werden extremistische Islamisten vermutet. Seit dem Einmarsch der kenianischen Militärs im Nachbarland Somalia 2011 ist das ostafrikanische Land mehrfach Zielscheibe von Terroranschlägen geworden. Kenia kämpft in Somalia mit mehr als 4000 Soldaten gegen die Milizen der radikal-islamischen Al-Schabaab. Diese Terrororganisation lehnt die Zentralregierung in Mogadischu ab und will einen islamischen Gottesstaat errichten.
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